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Massimo Tononi ist als MPS-Chef im Gespräch

tkb - Der 50-jährige Massimo Tononi wird angeblich der neue Präsident der Problembank Monte dei Paschi di Siena (MPS). Für Mailänder Bankkreise ist die Ernennung des einstigen Goldman-Sachs-Bankers und derzeitigen Präsidenten der Borsa Italiana so...

Massimo Tononi ist als MPS-Chef im Gespräch

tkb – Der 50-jährige Massimo Tononi wird angeblich der neue Präsident der Problembank Monte dei Paschi di Siena (MPS). Für Mailänder Bankkreise ist die Ernennung des einstigen Goldman-Sachs-Bankers und derzeitigen Präsidenten der Borsa Italiana so gut wie sicher. In den vergangenen Tagen hat Tononi Wirtschafts- und Finanzminister Pier Carlo Padoan getroffen. Das Finanzministerium zählt mit 4 % zu den größten MPS-Aktionären. Offenbar ist über die Wachablösung bei Monte dei Paschi gesprochen worden, heißt es von Insidern. Alternativen bestünden nicht, da der einstige Generaldirektor der Banca Intesa Sanpaolo, Pietro Modiano, eine mögliche Ernennung abgelehnt hatte.Der MPS-Verwaltungsrat soll offenbar auf seiner für den 6. August angesetzten Sitzung den aus Trient stammenden, an der Mailänder Bocconi-Universität ausgebildeten Wirtschaftswissenschaftler zum Präsidenten ernennen. Die Wahl könnte dann Mitte September bei einer eigens einberufenen außerordentlichen Hauptversammlung abgesegnet werden. Angeblich sind nicht nur das Schatzamt, sondern auch die Großaktionäre der Bank, die beiden Finanzinvestoren BTG Pactual und Fintech, der Unternehmer Alessandro Falciai, die Stiftung MPS und die französische Axa-Gruppe mit der Wahl Toninis einverstanden.MPS-Präsident Alessandro Profumo wird in den nächsten Tagen offiziell seinen Abschied erklären. Wie angekündigt, wird sich Profumo sofort nach der Bekanntgabe der Halbjahresergebnisse am 6. August von seinem Amt zurückziehen. Bis zur Hauptversammlung im September soll dann Vizepräsident Roberto Isolani, Vertreter von BTG Pactual, vorübergehend das Präsidentenamt leiten. Angeblich soll das bisherige Aktionärsbündnis zwischen Stiftung MPS, BTG Pactual und Fintech mit insgesamt 9 % der Anteile nicht erneuert werden. Die Aktionäre wollen beim bevorstehenden M & A freie Hand haben, meinte der Präsident der MPS-Stiftung, Marcello Clarich. Massimo Tononi steht vor einer schwierigen Aufgabe. Die Bank muss nach zweimaligen Kapitalerhöhungen von insgesamt 8 Mrd. Euro einen Partner finden. Doch der Goldman-Sachs-Investmentbanker hat bereits mehrmals bewiesen, dass er Entscheidungen treffen kann. Als Assistent des ehemaligen Präsidenten des Staatskonzerns IRI, Romano Prodi, half er diesem 1990 bis 1992 bei der Zerschlagung und Privatisierung des Unternehmens.Anschließend kehrte er wieder zu Goldman Sachs nach London zurück und wurde dort Senior Partner. 2006 ernannte ihn der damalige Wirtschaftsminister Tommaso Padoa-Schioppa zum Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, wo er bis 2008 tätig war. Nach der Fusion der Borsa Italiana mit der London Stock Exchange (LSE) wurde Tononi vorerst in den Board der LSE und 2011 dann zum Präsidenten der Borsa Italiana gewählt.