scd New York – Der US-Zahlungsdienstleister Mastercard hat den Gewinn im zweiten Quartal stärker gesteigert als erwartet. Dabei profitierte die Nummer 2 nach Visa von einem weltweiten Anstieg der Zahlungen mit Kredit- und guthabensbasierten Karten. Prozentual zweistellig zogen die Kartenumsätze auch im krisengeschüttelten Europa an.Chief Financial Officer Martina Hund-Mejean nannte zwei Ursachen für das kräftige Wachstum in Europa. “Abgesehen von den Briten verlassen sich viele Europäer im Zahlungsverkehr noch immer sehr stark auf Bargeld.” Daher sei hier noch viel Wachstum möglich, selbst wenn die Wirtschaft insgesamt nicht wächst. Darüber hinaus gewinne Mastercard auch gegen die direkten Konkurrenten in Europa weiter Marktanteile, erklärte Hund-Mejean.Unter dem Strich verdiente Mastercard im zweiten Quartal mit 848 Mill. Dollar gut ein Fünftel mehr als in der Vorjahresperiode. Je Aktie entspricht das einem Gewinn von 6,96 Dollar bzw. 67 Cent je Anteil mehr, als von Bloomberg befragte Analysten im Schnitt erwartet hatten. Im frühen Handel in New York kletterte die Mastercard-Aktie daraufhin um 2,7 % auf 614,74 Dollar.Trotz des kräftigen Gewinnsprungs sieht Chief Executive Officer Ajay Banga die Weltwirtschaft noch lange nicht in sicherem Fahrwasser. Vor allem das Geschäft in Mexiko und Brasilien betrachte er “sehr vorsichtig”. Vielmehr profitiert das Unternehmen davon, dass immer mehr Menschen weltweit ihre Zahlungen elektronisch abwickeln wollen. In den USA, wo Bargeld nur noch eine geringe Rolle spielt, fiel das Wachstum beim Transaktionsvolumen mit Kreditkarten mit gut 7 % entsprechend unterdurchschnittlich aus.