Das Konzept der Masterprodukte, das die Allianz europaweit vorantreibt, eignet sich nach Ansicht des privaten Krankenversicherers der Gruppe nicht für die Gesundheitsschutz-Policen. „Produkte, die wir in jedem Land gleich verkaufen könnten, haben wir bisher nicht gefunden“, sagt Firmenchefin Nina Klingspor. Denn der private Schutz müsse an die obligatorischen Krankenversicherungen der jeweiligen Staaten angepasst sein.

Die Allianz gehe daher in der Krankenversicherung einen anderen Weg. Sie habe länderübergreifend definiert, was ein hervorragendes Produkt auszeichne. Es müsse einfach und verständlich sein, dürfe keine Überschneidungen zu anderen Produkten haben, es müssten Leistungsausschlüsse klar kommuniziert und Best-in-Class-Services angeboten werden. Außerdem solle der Antragsprozess intuitiv verständlich sein, es dürfe bei Zusatzversicherungen nicht mehr als drei Fragen geben, und der Antrag solle binnen fünf Minuten abschließbar sein. Sowohl Anträge als auch Erstattungen müssten automatisiert verarbeitet werden können. Dieser Anforderungskatalog werde auf künftige Produkte und Dienstleistungen angewendet. Der Budget-Tarif werde als erstes Produkt diesen Vorgaben gerecht.

Fortschritte in der Kundenzufriedenheit, die nur auf Marktniveau liegt, sind laut Klingspor auch durch die Auflösung der Obergesellschaft Allianz Deutschland AG möglich. Die einzelnen Versicherer tragen nun mehr Verantwortung. „Wir sind nun für alle Prozesse von deren Anfang bis zu deren Ende zuständig.“ Damit könne auch der Krankenversicherer seine Abläufe viel schneller anpassen: „Wenn eine Änderung sehr wichtig ist, lässt der Vorstand sie sofort umsetzen.“