McKinsey berät Commerzbank
bn Frankfurt – Bei der Commerzbank verdichten sich die Indizien für weitere Einsparungen. Sie hat die Unternehmensberater von McKinsey beauftragt, bis Juni das Geschäftsmodell der Bank zu prüfen, wie Bloomberg meldet. Die Commerzbank kommentierte dies am Freitag nicht. Vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass die vom Großaktionär Bund mandatierte Beratungsgesellschaft Boston Consulting Group (BCG) Potenzial für deutliche Kostensenkungen ausgemacht, tiefe Einschnitte ins Filialnetz und letztlich eine Abkehr von der aggressiven Wachstumsstrategie des Instituts empfohlen hat.Im September erst hatte die Bank einen bis 2023 reichenden Strategieplan präsentiert und die sukzessive Schließung von 200 Filialen angekündigt. Dabei hatte sie auf mittlere Sicht ein Renditeziel von mindestens 4 % formuliert, was im Markt und im Aktionariat als ambitionsarm empfunden wurde. Auf der Bilanzpressekonferenz im Februar hieß es dann, man prüfe weitere Kostensenkungen. Die Coronakrise dürfte nach Meinungen aus der Branche die Digitalisierung des Bankgeschäfts beschleunigen und Rationalisierungen in den Filialnetzen verstärken. Im Markt wird, wenn es um Einsparungen bei der Commerzbank geht, aber auch auf eine recht großzügige Ausstattung der Frankfurter Zentrale verwiesen. 17 500 von 43 400 Vollzeitkräften der Bank waren Ende 2018 in Stabs-, Steuerungs- und Unterstützungsfunktionen tätig. Mitte kommender Woche veranstaltet das Institut seine Hauptversammlung und publiziert Quartalszahlen.