Mediobanca denkt an weitere Akquisitionen
bl Mailand – Die italienische Investmentbank Mediobanca plant weitere Akquisitionen. CEO Alberto Nagel zeigte sich bei der Vorstellung der Jahreszahlen für das Geschäftsjahr 2019/2020 (30.6.) davon überzeugt, dass sich in den nächsten Jahren gute Möglichkeiten für das Institut ergeben werden, etwa im Bereich Assetmanagement. Entscheiden darüber muss auch der neue Aufsichtsrat, in den der neue Großaktionär Leonardo Del Vecchio einzieht. Er hat einen Anteil von 10 % an Mediobanca erworben und bei der Europäischen Zentralbank (EZB) um die Genehmigung für eine Aufstockung auf 20 % angesucht. Nagel zeigte sich bereit, zur Finanzierung einer Übernahme auch einen Teil der 13-prozentigen Beteiligung an der Versicherung Generali zu verkaufen.Den Aktionären stellte der CEO für 2021 eine “sehr, sehr interessante” Ausschüttung in Aussicht, sofern die Coronakrise und die EZB dies erlaubten. Für 2020 folgt die Bank den Empfehlungen der EZB, keine Dividende zu zahlen. Infolgedessen ist die harte Kernkapitalquote (CET 1) auf 16,1 % gestiegen.Vor allem infolge der Coronavirus-Krise ist der Nettogewinn der Bank 2019/2020 um 27 % auf 600 Mill. Euro zusammengeschmolzen. Der Rückgang sei zu 80 % auf Sonderfaktoren zurückzuführen, die zu 80 % auf Covid und zu ebenfalls 80 % auf das letzte Quartal entfielen. Bereinigt wäre der Gewinn laut Mediobanca auf 887 (i. V. 823) Mill. Euro gestiegen. Die Einnahmen blieben mit 2,5 Mrd. Euro (- 0,5 %) praktisch unverändert.Der Zinsüberschuss wuchs im Geschäftsjahr um 3,3 % auf 1,4 Mrd. Euro, und das Provisionsergebnis erhöhte sich um 3,1 % auf 630 Mill. Euro. Die Kosten stiegen um 2,3 % auf 1,2 Mrd. Euro. Mit einer Cost-Income-Ratio von 47,3 % gehört Mediobanca zu den ertragsstärksten Banken Europas.Den größten Gewinnbeitrag steuerte trotz eines Rückgangs mit 297 Mill. Euro die Konsumentenkreditsparte bei. Mit 295 Mill. Euro kam ein ähnlich hoher Gewinnbeitrag von der Generali-Beteiligung.