tkb Mailand – Der Vorstandschef von Italiens größter Investmentbank, der Mailänder Mediobanca, hat in einer Telefonkonferenz bekräftigt, keine Gespräche mit dem französischen Versicherer Axa oder mit der Zürich Versicherung über eine mögliche Fusion mit Europas drittgrößtem Versicherer Generali zu führen. In vielen Medien wird weiterhin darüber spekuliert. Mediobanca ist mit 13 % der größte Aktionär von Generali. “Ich wurde nicht kontaktiert”, versicherte Mediobanca-CEO Alberto Nagel und fügte hinzu, dass ein Zusammenschluss von Generali mit Axa wenig Sinn ergäbe: “Beide Versicherer sind auf die Lebenssparte fokussiert, eine Sparte, die derzeit Schwierigkeiten hat.”Der Bankchef bestätigte, die Beteiligung bei Generali vorerst auf 10 % absenken zu wollen, doch er warte bessere Marktbedingungen ab. Mediobanca ist auch gemeinsam mit J.P. Morgan Garant für die Kapitalerhöhung bei Monte dei Paschi di Siena. “Das Gelingen der Transaktion hängt auch vom Zustand des Marktes ab.” Zur Frage, ob Mediobanca an dem von Unicredit kontrollierten Onlinebroker Fineco interessiert sei, meinte Nagel: “Die Investmentbank wird am 17. November einen neuen Drei-Jahres-Geschäftsplan präsentieren, der auch unseren Appetit auf Zukäufe definieren wird.”Nachdem Mediobanca bereits im Vorjahr die Dividende um 67 % auf 25 Cent pro Aktie angehoben hatte, wurde nun eine neuerliche Erhöhung auf 27 Cent bekannt gegeben. Dies entspricht einer aktuellen Dividendenrendite von 4,50 %. Das operative Ergebnis konnte im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2016/17 um 16 % auf 226 Mill. Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres zulegen. Der Nettogewinn legte von 244,3 auf 270,7 Mill. Euro zu. Weniger Rückstellungen, ein verbessertes Zinsergebnis und mehr Gewinn im Retail Banking (Che Banca) waren für die Ertragsverbesserung verantwortlich. Nach Bekanntgabe der über den Erwartungen der Analysten gelegenen Geschäftsergebnisse, der “besten Quartalsergebnisse seit 2008”, legten die Aktienkurse am Freitag zeitweise um bis zu 3 % zu.