Megatrends verändern die Welt - mit ETFs davon profitieren

"Millennials" legen Wert auf Einhaltung sozialer und ökologischer Kriterien

Megatrends verändern die Welt - mit ETFs davon profitieren

Megatrends sind transformative Kräfte mit dem Potenzial, sowohl Wirtschaft als auch Gesellschaft grundlegend umzuwälzen und somit alle Bereiche unseres persönlichen Lebens zu verändern. Anders als normale, zyklische Trends sind sie keine Modeerscheinungen oder betreffen nur einzelne Regionen; sie wirken sich vielmehr auf alle Bereiche aus – auf Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur – und haben dabei oftmals einen disruptiven Charakter.Solche transformativen Kräfte sehen wir derzeit wieder – ausgelöst durch die voranschreitende Globalisierung, den Klimawandel und Technologiesprünge – um uns herum am Werk. Zahlreiche neue Geschäftsmodelle, die ihre Dienstleistungen und Produkte auf die entstehenden Bedürfnisse ausrichten, sind bereits entstanden. Die Trends tragen daher ein Milliardenpotenzial und sind in der Lage, Aktienkurse nach oben zu bewegen.Für Investoren können aus der Identifikation solcher Themen immer wieder Anlageideen entstehen. Denn Unternehmen, die die daraus entstehenden Bedürfnisse decken können, werden von den Megatrends profitieren. Deren Entdeckung in einer frühen Entwicklungsphase erlaubt es Anlegern, ein Portfolio aus Wertpapieren und Vermögenswerten aufzubauen, das von den Erfolgsunternehmen der nächsten Jahre und Jahrzehnte profitiert.Für Assetmanager wiederum erlaubt die Auflage von entsprechenden Produkten eine emotionalere Ansprache der Kunden. Das abstrakte Thema Finanzen lässt sich über die Trends, die die Menschen bewegen, greifbarer, erlebbar und anschaulich machen. Das gilt insbesondere für das Thema Nachhaltigkeit. Jeder kann sich eine bildhafte Vorstellung davon machen, wie die Erderwärmung Küstenregionen bedrohen wird oder wie Feinstaub die Gesundheit gefährdet – spätestens seit dem ungewöhnlich heißen und dürren Sommer dieses Jahres oder der Diskussion um Fahrverbote für Autos mit Dieselmotor. Privatanleger beginnen zu hinterfragen, wie ihr Investitionsverhalten zu einer besseren Welt beitragen könnte. Nachhaltige Anlagen gesucht Das gilt insbesondere für die jüngere Generation, die in der soziologischen Literatur “Millennials” genannt wird. Sie sind es, die das nachhaltige Investieren vorantreiben werden. In einer im August vorigen Jahres veröffentlichten Studie des Morgan Stanley Institute for Sustainable Investing zeigten sich 75 % der befragten Millennials überzeugt, dass sich ihre persönliche Geldanlage positiv auf den Klimawandel auswirken kann. 84 % glauben, dass die Auswahl der Investments mit Blick auf die Einhaltung sozialer Standards helfen kann, Armut zu bekämpfen. Insgesamt sind fast neun von zehn Millennials (86 %) an sozial und ökologisch nachhaltigen Anlagen interessiert – und damit deutlich mehr als im Durchschnitt der amerikanischen Bevölkerung (75 %). Bei bereits getätigten Investments ist der Unterschied noch offensichtlicher: Millennials investieren doppelt so häufig in sozial-ökologisch nachhaltige Unternehmen wie der Durchschnitt der Bevölkerung. Institutionelle in der PflichtSicher, solche Befunde aus den USA sind nicht 1:1 auf deutsche Anleger zu übertragen; doch auch hierzulande bestätigen Umfragen den Trend. Und für institutionelle Anleger gilt ohnehin, dass die EU sie im Kampf gegen den Klimawandel zunehmend in die Pflicht nehmen wird. Der sogenannte Aktionsplan der EU-Kommission verfolgt ein klares Ziel: Kapital soll in klimaschonende Investments geleitet, Nachhaltigkeit stärker ins Risikomanagement eingebunden und die Transparenz grüner Investments erhöht werden. Zu diesem Zweck will die EU-Kommission institutionelle Investoren und Asset Manager mittels konkreter Regelungen dazu bringen, ESG-Kriterien stärker zu beachten und über ihre entsprechenden Aktivitäten zu berichten. Der Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments (ECON) hat Anfang November die geplante Verordnung sogar noch verschärft. Investoren sollen zukünftig darlegen, wie sie Nachhaltigkeitsziele in ihrer Anlagestrategie berücksichtigen und welche konkreten Nachhaltigkeitskriterien die von ihnen beworbenen Finanzprodukte erfüllen.Den Spagat zwischen einem Investment in ein bestimmtes Anlagethema und einer dennoch breiten Diversifikation in den Portfolien schaffen Anleger am besten mit Exchange Traded Funds (ETF). Sie finden in thematischen Indizes eine innovative und intelligente Auswahl der Unternehmen, die gut aufgestellt sind, um von den fundamentalen Veränderungen der Wirtschaft zu profitieren. Über ETFs können sie diversifizierte Positionen mit guten Handelseigenschaften in diesen Investmentideen aufbauen und ihr Portfolio damit für die Zukunft rüsten. Da sich die Megatrends generell – und ESG im Besonderen – auf eine Reihe unterschiedlicher Industrien auswirken, lassen sie sich am besten über eine breite Diversifikation abbilden. Investoren können so gleichzeitig die Risiken der Anlage reduzieren und beherrschbar machen.Lyxor hat sich beim Aufbau seiner ESG-Fondspalette an den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN (SDG – “Sustainable Development Goals”) orientiert. Die Anfang 2016 aufgestellte Agenda für nachhaltige Entwicklung verknüpft die großen Ziele wie etwa die Beseitigung von Armut, die Bekämpfung des Klimawandels und der zunehmenden Ungleichheit sowie die Gleichstellung der Geschlechter mit 169 spezifischen Zielvorgaben, die bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollen. Dieses Dokument liefert Vermögensverwaltern einen praktischen Ansatz zur Integration der nachhaltigen Entwicklungsziele in eine systematische Produktpalette. Kooperation mit ExpertenDarüber hinaus kooperiert Lyxor jeweils mit Experten, um mit den Indizes, die durch die ETFs abgebildet werden, möglichst die “Best Practice” eines Investmentthemas abzugreifen. Der wohl bekannteste ETF aus der Lyxor ESG-Range ist der “World Water”, der die größten Unternehmen aus den Bereichen Wasserversorgung und Wasseraufbereitung enthält. Hier wird Lyxor beraten von RobecoSAM, einem ausgewiesenen Spezialisten für Sustainability. Schon im Jahr 2007 aufgelegt, ist der “World Water” mit mittlerweile 520 Mill. Euro der größte ETF, der in jene Unternehmen investiert, die Wasserressourcen erschließen, Infrastruktur modernisieren und aufbauen sowie Technologien zur Wasserreinigung entwickeln. Nach Einschätzung von RobecoSAM wird der Wassermarkt bis 2020 voraussichtlich um 5-6 % wachsen und 2025 ein Volumen von USD 1 Bill. erreichen.Ein ganz aktuelles Beispiel für eine Partnerschaft zwischen Fondsgesellschaft und Indexdesigner ist der im letzten Jahr aufgelegte ETF “Gender Equality”: Der erste ETF seiner Art in Europa berücksichtigt weltweit Unternehmen, welche die Förderung von Mitarbeitern unabhängig von ihrem Geschlecht besonders stark in ihrer Firmenpolitik berücksichtigen. Er entstand in Zusammenarbeit mit Equileap, einer Non-Profit-Organisation zur Förderung der Gleichberechtigung am Arbeitsplatz, und dem Indexanbieter Solactive. Der Auswahlprozess des Index beruht auf einschlägigen Daten, welche von Equileap für 3 000 Unternehmen aus 23 Ländern regelmäßig erhoben werden. Anhand einer 19 Punkte umfassenden Bewertungsmethodik werden die 150 besten Unternehmen herausgefiltert. Die einzelnen Prüfpunkte verteilen sich auf vier Hauptbereiche: Ausgewogenheit bei der Besetzung von Führungspositionen und innerhalb der Gesamtbelegschaft, gleiche Bezahlung, Maßnahmen zur Verbesserung der Gleichstellung sowie Bekenntnis zum Grundsatz der Förderung von Frauen. Die umfangreiche Datenbasis sowie die Bewertung der Unternehmen sind ein wichtiger Schritt für mehr Transparenz in Sachen Gleichstellung. Die Verknüpfung dieser Informationen mit einem Investmentprodukt ist ein weiterer wichtiger Schritt im Bemühen um mehr Gleichstellung in der internationalen Wirtschaft. ETF als langfristige ErgänzungDies sind nur zwei Beispiele aus der breiten und tiefen Palette an ETFs, mit denen Lyxor den Megatrend ESG für Anleger erschließt. Das Prinzip der Partnerschaften zwischen den datengetriebenen Analysten und Indexkonstrukteuren der Société Générale und den inhaltlichen Experten für ausgewählte Märkte und Entwicklungen erlauben einen quantitativ gestützten Zugang auch zu anderen Anlagethemen der Zukunft, wie etwa die Künstliche Intelligenz. So entwickeln sich ETFs von Instrumenten der reinen breiten Marktabdeckung zu solchen, mit denen ein Portfolio einfach und kostengünstig um wachstumsstarke Komponenten ergänzt werden kann. Im Gegensatz zu Sektor-Fonds, die häufig kurzfristig als taktische Beimischung dienen, sind die Megatrend-ETFs als langfristige Ergänzung zu sehen. Schließlich setzen sie nicht auf zyklische, sondern auf sehr langfristige Trends. Sie sind eine gute Ergänzung für klassische Portfolios, da zahlreiche Unternehmen aus den ETFs nicht in Core-Produkten enthalten sind.—-Heike Fürpaß-Peter, Leiterin des ETF-Geschäfts von Lyxor für Deutschland und Österreich