Mehr Anreize für Investitionen in Infrastruktur gefordert
la Frankfurt – Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S & P) fordert bessere Anreize für Infrastrukturinvestitionen. Bis zum Jahr 2030 werden weltweit 57 Bill. Dollar an Investitionen in die Infrastruktur notwendig, ist einer Präsentation der Ratingagentur vom Donnerstag zu entnehmen. Die Regierungen, die angesichts der schlechten Haushaltslage zum Sparen gezwungen sind, fahren allerdings ihre Investitionen in diesem Bereich herunter. Daraus ergibt sich jedes Jahr eine Investitionslücke von 500 Mrd. Dollar.S & P zufolge könnten institutionelle Investoren in die Bresche springen: Würden sie ihr Engagement in Infrastrukturanlagen auf 4 % erhöhen, ergäbe sich ein zusätzliches jährliches Mittelaufkommen von rund 200 Mrd. Dollar. Und würden die Banken ihr aktuelles Mittelvergabeniveau von 300 Mrd. Dollar in Infrastrukturanlagen auch künftig beibehalten, wäre die Lücke gefüllt, so S & P weiter. Zurzeit sind der Ratingagentur zufolge Versicherungsgesellschaften mit einem Anteil von 42 % die größten Investoren in Infrastruktur, gefolgt von Asset Managern (19 %), Pensionskassen (16 %) und Staatsfonds (11 %).Zwar würden die Institutionellen in der Zukunft mit mehr Infrastrukturinvestitionen planen, so S & P. Dennoch sei es notwendig, die Anreize für die Investoren zu erhöhen. Dazu gehören etwa standardisierte Transaktionsstrukturen, mehr Transparenz beim Projekt und bei der Planung, regulatorische Rahmenbedingungen, die Investoren nicht abschrecken, und eine verlässliche politische Linie.Den größten Anteil an den global notwendigen Infrastrukturinvestitionen von insgesamt 57 Bill. Dollar hat mit 16,6 Bill. Dollar der Straßenbau. Es folgt der Energiesektor (12,2 Bill. Dollar), die Wasserversorgung (11,7 Bill. Dollar) und Telekommunikation (9,5 Bill. Dollar). Auf Eisenbahnnetze, Häfen und Flughäfen entfallen zusammen 7,2 Bill. Dollar, so S & P. Deutschland plane in der laufenden Legislaturperiode 23 Mrd. Euro Investitionen in die Infrastruktur.