Mehr Bankwissen für den Verwaltungsrat der UBS
dz – Der UBS-Verwaltungsrat will den Aktionären auf der Generalversammlung vom 29. April zwei neue Mitglieder vorschlagen. Beide Kandidaten bringen langjähriges Know-how im Bankgeschäft mit, woran es dem Gremium zuletzt eher gefehlt hat. Nominiert ist die 62-jährige Französin Nathalie Rachou, die im Mai ihre zwölfjährige Tätigkeit als Aufsichtsrätin von Société Générale gegen das UBS-Mandat tauschen will. Rachou war zwischen 1978 und 1999 für zwei französische Großbanken im Kapitalmarktgeschäft sowie als Leiterin einer Brokerage-Tochter von Banque Indosuez tätig. Danach machte sie sich mit einer Assetmanagement-Gesellschaft in London selbständig. Der 61-jährige Mark Hughes, ein Kanadier mit britischer und US-Staatsbürgerschaft, fungierte bis 2018 als Risikochef der Royal Bank of Canada, bei der er seine gesamte beruflichen Karriere in verschiedenen Managementfunktionen verbracht hat. Die Kandidaten sollen die nicht mehr zur Wahl stehende Schweizer Rechtsanwältin Isabelle Romy und den britischen Banker David Sidwell ersetzen, der das Gremium nach zwölf Jahren verlässt. Als Leiter des Risikoausschusses war Sidwell für die schweren kartellrechtlichen Verfehlungen der UBS im Devisengeschäft teilweise mitverantwortlich. Im UBS-Verwaltungsrat besteht ein Überhang bei den Kompetenzen in technischen Bereichen wie Rechnungslegung, Revision, Aufsichtsrecht und Geldpolitik sowie ein relatives Defizit im eigentlichen Bankgeschäft und in der Führungserfahrung. Die geplanten Veränderungen sollten für einen gewissen Ausgleich sorgen.