Mehr Einschnitt als Spritze
Auxmoney feiert sich selbst. Mit 150 Mill. Euro hat eines der dienstältesten deutschen Fintechs die bisherige Rekordsumme für dieses Jahr eingeworben, so lautet die Darstellung. Doch bei näherer Betrachtung ist es keine der üblichen Finanzspritzen, dafür ist das gehandelte Anteilspaket zu groß. Centerbridge reißt sich die Kreditplattform unter den Nagel – zu einem für den Investor günstigen Zeitpunkt. Denn es wäre ein Wunder, wenn Auxmoney als Online-Kreditvermittler eine tiefe Wirtschaftskrise wie derzeit völlig unbeschadet überstehen würde. Für das Fintech ist der Einstieg eines neuen Mehrheitseigners mehr Einschnitt als Spritze. Der Preis für das neue Kapital ist hoch. Und die Bewertung von Auxmoney, über die die Parteien schweigen, dürfte sich in Grenzen halten. Zahlen zum eigenen Geschäft hat die Plattform schon länger nicht veröffentlicht. Auch der Einstieg ins Firmenkreditgeschäft scheint kein voller Erfolg zu sein. Dazu kommt die Information, dass sich ein Teil der Belegschaft in Kurzarbeit befinden soll. Die Übernahme von Auxmoney lässt einige Fragen offen.ak