Finanzkriminalität

Mehr Falschgeld aus dem Zahlungsverkehr gezogen

Die Zahl der aus dem Verkehr gezogenen falschen Banknoten ist im vergangenen Jahr gestiegen. Meist handelte es sich um plumpe Nachdrucke, die üblicherweise an Filmsets zum Einsatz kommen.

Mehr Falschgeld aus dem Zahlungsverkehr gezogen

44145 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 2,7 Mill. Euro sind in Deutschland im vergangenen Jahr aus dem Zahlungsverkehr gezogen worden, hat die Deutsche Bundesbank am Montag mitgeteilt. Dass die Zahl der Fälschungen um 5,2% höher lag als 2021, führt der für Bargeld zuständige Vorstand Burkhard Balz auf die weitgehende Aufhebung der Corona-Beschränkungen der beiden Jahre zuvor zurück. Volksfeste und Weihnachtsmärkte fanden demnach wieder statt, „wo überwiegend mit Bargeld bezahlt wird“, wie Balz berichtete.

Der Anstieg hierzulande entspricht dem europäischen Trend. 376 000 gefälschte Euro-Banknoten sind nach EZB-Angaben 2022 aus dem Verkehr gezogen worden und damit 8,4% mehr als 2021, vermeldete die EZB am Montag separat. Als Grund gibt sie die Konjunkturbelebung nach Beendigung der meisten Pandemiebeschränkungen an. Trotz des Zuwachses habe es sich um den zweitniedrigsten Wert ausgesonderter Fälschungen seit Einführung der Euro-Banknoten im Jahr 2002 gehandelt, hieß es. 13 Fälschungen entfielen laut EZB auf 1 Million echte umlaufende Euro-Banknoten. Zwei Drittel der unechten Scheine seien Zwanziger und Fünfziger gewesen.

Obwohl sich das ausfindig gemachte Falschgeld in Deutschland auf einen weit höheren Betrag summierte als die 1,9 Mill. Euro im Jahr 2021, sei auch hierzulande die Verbreitung von Falschgeld alles in allem sehr gering, teilte die Bundesbank mit. Am häufigsten habe es sich, wie in den Vorjahren auch, um einfache Druckfälschungen ohne Sicherheitsmerkmale gehandelt – sogenanntes Movie Money, das für Film und Theater zum Einsatz kommt. Sie sind umso leichter als plumpe Fälschungen zu erkennen, da sie mit Aufdrucken wie „MovieMoney“ oder „Prop Copy“ versehen sind.

Die meisten der in Deutschland entdeckten Imitate waren 50-Euro-Scheine (siehe Grafik). Sie machten gut 18000 der mehr als 44000 Scheine aus (41%). Abgeschlagen folgten 100-Euro-Scheine (12%) und 10-Euro-Scheine (9%). 200-Euro-Scheine machten 5 % der Fälschungen aus, 500-Euro-Scheine 2%. Falsche 100- und 200-Euro-Noten seien im vergangenen Jahr häufiger aufgetaucht als zuvor, so die Bundesbank.

Auch die Zahl der gefälschten Münzen nahm zu. Knapp 73400 waren es nach noch 41100 im Jahr 2021. Zu 92% handelte es sich der Bundesbank zufolge dabei um 2-Euro-Stücke. Der starke Anstieg sei vor allem dem Umstand geschuldet, dass Unternehmen über Jahre entsprechende Münzen gesammelt und erst 2022 bei der Bundesbank eingereicht hätten. 1-Euro-Münzen machten 7% der entdeckten Fälschungen aus und 50 Cent 1%.

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