Mehr Lohn für die Beschäftigten der Privatbanken
lee Frankfurt
Nach den Beschäftigten der Postbank und der öffentlichen Banken haben nun auch die Angestellten der privaten Banken einen neuen Tarifvertrag. Wie der Arbeitgeberverband AGV Banken am Mittwoch mitteilte, steigen die Tarifgehälter bis Mai 2024 in zwei Stufen um insgesamt 5 % sowie zwei Einmalzahlungen in Höhe von je 500 Euro. Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich demnach überproportional. Im Gegensatz zu den öffentlichen Banken, die ihren Beschäftigten zugestehen, künftig 40 % ihrer Arbeitszeit außerhalb des Büros zu arbeiten, konnten sich die Arbeitgeber des privaten Bankgewerbes nicht zu einem generellen Anrecht auf mobiles Arbeiten durchringen. Zumindest die beiden Großbanken haben dazu jedoch bereits Betriebsvereinbarungen geschlossen.
3 Prozent mehr ab 1. August
Wie aus der Mitteilung hervorgeht, sollen die rund 135 000 Beschäftigten der privaten Banken vom 1. August dieses Jahres an 3% mehr erhalten. Ein Jahr später folgt eine weitere Erhöhung um 2%. Darüber hinaus sollen die Tarifbeschäftigten rückwirkend zum 1. April und im Januar 2023 Einmalzahlungen von je 500 Euro erhalten. Wie der AGV Banken beispielhaft vorrechnet, erhält ein in Tarifgruppe 7 eingestufter Privatkundenberater im Filialgeschäft im 9. Berufsjahr über die gesamte Laufzeit gesehen insgesamt 7% mehr Geld. „Mit diesem Tarifabschluss erkennen wir die Leistung unserer Beschäftigten in schwierigen Zeiten an und mildern deutlich die Folgen der erhöhten Inflation insbesondere für die Beschäftigten in den unteren und mittleren Vergütungsgruppen“, lässt sich Sabine Schmittroth, Verhandlungsführerin des AGV Banken, zitieren. Zugleich werde Maß gehalten mit Blick auf die absehbar erhöhte Belastung der Mitgliedsinstitute. „Das Tarifergebnis ist ein gerade noch tragfähiger Kompromiss, der allen Beteiligten viel abverlangt hat“, ergänzte sie.
Ohne Ausbildungstarifvertrag
Schmittroth hob hervor, dass der Abschluss die Berufsausbildung im privaten Bankgewerbe stärke. So steigen die monatlichen Ausbildungsvergütungen ab August im ersten Ausbildungsjahr um 114 Euro auf 1 150 Euro und im zweiten Ausbildungsjahr um 122 auf 1 220 Euro. Das entspricht einem Plus von 11,1% bzw. 12,1%. Zudem erhalten die Auszubildenden zeitgleich mit den übrigen Tarifbeschäftigten je zwei Einmalzahlungen von 100 Euro. Das vom AGV vorgeschlagene „Zukunftspaket“, das neben einer erweiterten Übernahmeregelung auch einen eigenständigen Tarifvertrag für Auszubildende und duale Studenten beinhaltete, habe Verdi abgelehnt.