Merkur Bank will Rekordniveau halten

Geschäft mit Bauträgern boomt - Dividendenpolitik im Visier

Merkur Bank will Rekordniveau halten

sck München – Nach einem Schub beim Überschuss rechnet die kleine börsennotierte Münchner Privatbank Merkur Bank im laufenden Jahr mit einem konstanten Ergebnis. “Wir wollen 2015 das Ergebnis je Aktie auf dem Vorjahresniveau halten”, sagte Marcus Lingel, persönlich haftender Gesellschafter des Instituts, bei Vorlage der Bilanz. Im vergangenen Jahr steigerte die Merkur Bank das Ergebnis je Aktie auf den firmeneigenen Bestwert von 0,64 (i.V. 0,61) Euro. Dies schaffte das Haus, obwohl das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit auf 8,1 (11,5) Mill. Euro absackte.Ein Jahr zuvor prägten Sondereffekte von 3 Mill. Euro (Auflösung von Rücklagen und Wertberichtigungen) die Erfolgsrechnung. Diese entfielen 2014. Die Zuführung für allgemeine Bankrisiken reduzierte sich 2014 auf 1 (4,5) Mill. Euro.Lingel kündigte an, künftig eine Dividendenpolitik zu formulieren. Derzeit werde in der Bank darüber noch diskutiert. Er ließ offen, ob es sich dabei um vorgegebene Ausschüttungsquoten oder Dividendenrenditen handeln könnte. Die Dividendenpolitik soll seinen Worten zufolge zur “langfristig ausgerichteten, bodenständigen” Geschäftspolitik der Bank passen. Für 2014 werde eine Dividende gezahlt. Über die Höhe will das Kreditinstitut im April entscheiden. Zuletzt zahlte die Merkur Bank 0,20 Euro je Anteilschein, was einer Ausschüttungssumme von über 1 Mill. Euro entsprach oder 29 % des erwirtschafteten Überschusses. Mit Aktienkurs “unzufrieden”Lingel räumte ein, mit der Entwicklung des Aktienkurses unzufrieden zu sein. Am Montag notierte das Papier bei 6,20 Euro, vor einem Jahr waren es noch 7,25 Euro. Die Marktkapitalisierung der Merkur Bank beträgt derzeit 32 Mill. Euro. “Die Aktie wird in Sippenhaft genommen von der Bankenbranche”, sagte der Manager.Für das laufende Jahr äußerte er sich im operativen Geschäft “sehr zuversichtlich”. Das gilt insbesondere für das Bauträgergeschäft aufgrund der anhaltend gut laufenden Wohnimmobilienmärkte in München und in Stuttgart. Der Leasingbereich sei von einem “starken” Wettbewerb geprägt. Lingel schätzt die Lage in diesem Segment daher “etwas verhalten” ein. Insgesamt sieht er die Merkur Bank relativ gut aufgestellt. Von der Zinsstruktur sei das Haus nicht so abhängig wie andere Banken. Für die Merkur Bank ist die Fristentransformation kein Thema.Im vergangenen Jahr steigerte die Merkur Bank das Neugeschäftsvolumen um 22 % auf 825 Mill. Euro. Treiber waren das Bauträger- das und Leasinggeschäft, während das Firmenkundengeschäft hinter den hauseigenen Erwartungen zurückblieb. Der Zinsüberschuss fiel auf 21,2 (21,6) Mill. Euro leicht zurück. Die Zinsspanne verschlechterte sich auf 2,39 (2,64) %. Die Merkur Bank steigerte hingegen den Provisionsüberschuss um 4 % auf 9,8 Mill. Euro. Dank der Emission einer Tier-1-Anleihe wuchsen die Eigenmittel um 6 % auf 74 Mill. Euro.