kb – Am kommenden Sonntag vollendet Michael Endres sein 75. Lebensjahr. Endres, der seine Laufbahn nach dem Studium der Rechtswissenschaft und Betriebswirtschaft zunächst bei Wacker Chemie begonnen hatte, wechselte nach zwei Jahren 1968 zur Deutschen Bank, wo er unter anderem die Londoner Niederlassung des Instituts aufbaute. Dem deutschen Branchenprimus widmete der gebürtige Münchener 30 Jahre seiner Karriere, darunter zehn Jahre im Vorstand des Instituts. Dort war er für den Aufbau des Geschäfts in Zentraleuropa zuständig und verantwortete die Hauptressorts IT, Immobilien und Transaction Services. Mit 61 Jahren schied er aus dem Gremium der Deutschen Bank aus und begann seinen zweiten Berufsweg als Vorstand der gemeinnützigen Hertie-Stiftung, die er auftragsgemäß von der Karg’schen Familienstiftung entflechtete – ein steuerlich und politisch schwieriges, aber gelungenes Projekt. Schließlich konnte die nun völlig unabhängige Stiftung ihre eigenen Ziele in der Förderung sowie bei den Kapitalanlagen verfolgen. Mit einem Vermögen von rund 900 Mill. Euro und jährlichen Förderungen zwischen 20 Mill. und 30 Mill. Euro zählt die Stiftung zu den größten in Deutschland. Endres, der seit 2000 Vorstandsvorsitzender der Stiftung war, hat dieses Amt Ende 2011 aus Altersgründen abgegeben und ist in das Kuratorium der Stiftung gewechselt. Seitdem leitet Dr. John Feldmann, ehemaliges Vorstandsmitglied des Chemiekonzerns BASF, die Hertie-Stiftung.Endres übte zudem eine Vielzahl von Kontrollmandaten aus, darunter als Aufsichtsratsmitglied bei der Landesbank Berlin, dem Glashersteller Schott, bei Daimler oder der Eurohypo. Seine Expertise im Geschäft der Immobilienfinanzierung hatte ihm im November 2008 sogar vorübergehend bis August 2009 die Feuerwehraufgabe als gerichtlich bestellter Aufsichtsratsvorsitzender der zusammengebrochenen Hypo Real Estate eingebracht.