Mifid-II-Folgen für Research bereiten Sorgen
ck Frankfurt – Die Finanzbranche befürchtet, dass die Novellierung der Finanzmarktrichtlinie Mifid (Mifid II) unbeabsichtigte negative Folgen haben wird. Das geht aus einer Studie des CFA Institute, das Marktteilnehmer befragt hat, hervor. Laut dem Institut äußerten sich die Befragten besorgt über einen möglichen Wettbewerbsnachteil für kleinere Unternehmen. Dies spiegle die Befürchtungen der Branche wider, dass die Veränderungen zum Marktaustritt einiger kleinerer Unternehmen führen und den Konsolidierungsprozess zugunsten großer, globaler Organisationen weiter vorantreiben werden. Kosten von 10 BasispunktenBezüglich der Kosten für Research gehen die Einschätzungen auseinander. Dies spiegle zum einen die vielfältigen Investmentstrategien wider, zum anderen aber auch die große Unsicherheit bezüglich der Preisbildung, die noch immer Verhandlungen unterliege, so das CFA Institute. Der Median-Wert der erwarteten jährlichen Kosten für Aktien-Research liegt bei 10 Basispunkten, was bei einem verwalteten Vermögen von 1 Mrd. Euro jährlich 1 Mill. Euro entspricht. Für Anleihen werden für ein verwaltetes Vermögen von 1 Mrd. Euro Kosten von 350 000 Euro p. a. erwartet. Erhebliche Unsicherheit besteht noch darüber, wer die Research-Kosten tragen wird. 21 % haben noch keine Vorstellung davon, wie ihr Unternehmen den Großteil der Aufwendungen decken wird. 53 % glauben, dass die Investmenthäuser die Kosten übernehmen werden. 15 % erwarten, dass die Kosten den Kunden berechnet werden, während 12 % mit einer gemischten Verteilung rechnen. Laut dem CFA Institute gibt es einen Zusammenhang zwischen der Größe der Investmentfirmen und den Research-Kosten. 67 % der Firmen mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 250 Mrd. Euro gehen davon aus, dass sie die Research-Kosten selbst tragen. Dagegen liegt der Anteil bei Firmen mit einem verwalteten Vermögen von weniger als 1 Mrd. Euro lediglich bei 42 %.Ferner geht aus der Umfrage hervor, dass die Investmentfirmen erwarten, dass Mifid II auch Folgen für die Anbieterseite haben wird. 78 % rechnen damit, künftig weniger Research von Investmentbanken zu beziehen. 44 % glauben, dass Research künftig vermehrt im eigenen Haus stattfinden wird.