Milliarden-Streitwerte wegen Dieselskandal

Hoher Aufwand für Rechtsschutzversicherer

Milliarden-Streitwerte wegen Dieselskandal

ak Köln – Der Diesel-Abgasskandal wird für die Rechtsschutzversicherer zu einem immer größeren Thema: Der Gesamtstreitwert aller über die Versicherer abgewickelten Diesel-Fälle ist auf gut 7 Mrd. Euro gestiegen. Bis Ende Oktober haben nach einer Erhebung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) rund 290 000 Kunden im Streit mit Autoherstellern ihre Rechtsschutzversicherung in Anspruch genommen. Das hat laut GDV bei den Versicherern bislang zu 806 Mill. Euro Aufwendungen für Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten geführt – eine Steigerung von 47 % im Vergleich zum Vorjahr. “Wir rechnen damit, dass in den nächsten Monaten noch weitere Fälle dazukommen werden, denn mittlerweile werden auch zahlreiche Verfahren gegen andere Hersteller geführt”, erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Der durchschnittliche Streitwert pro Diesel-Fall liegt bei rund 24 000 Euro.Der GDV prognostiziert neben den Kosten durch den Dieselskandal weitere Belastungen für die Rechtsschutzversicherer in den nächsten Jahren. Denn durch das im November vom Bundestag beschlossene Kostenrechtsänderungsgesetz steigen zum Jahreswechsel die Gebühren von Anwälten und Gerichten. Die erwarteten jährlichen Kostensteigerungen für die Rechtsschutzversicherer beziffert der Verband auf 390 Mill. Euro, das entspricht einem Plus von rund 13 %.