Mit gespaltener Zunge
Gewiss, EU-Beamte sind nicht zu beneiden, wenn sie der deutschen Öffentlichkeit etwas schmackhaft machen sollen, wogegen vorher bereits Bundesregierung und Verbünde und Verbände gekeilt, geätzt und gegiftet haben. So geschehen in Sachen Einlagensicherung. Eine sachliche, unaufgeregte Auseinandersetzung über Für und Wider eines gemeinsamen Euro-Sicherungsfonds ist in Deutschland zugegebenermaßen schwierig, da das Thema stark aufgeladen ist. Insofern kann man ja Verständnis dafür haben, wenn EU-Beamte versuchen, um der besseren Verständigung willen etwas Spannung aus der Debatte zu nehmen. Aber: Was überhaupt nicht geht, ist, dass sie dabei mit gespaltener Zunge reden. Gegen besseres Wissen zu verbreiten, Sparkassen und Volksbanken erhielten im EU-Entwurf die Chance, bei der Vergemeinschaftung nicht mitzumachen, ist frech. Und zu argumentieren, niemand wäre schließlich gezwungen, den Euro-Sicherungsfonds, nachdem er ihn mit eigenen Milliarden mitaufgebaut hat, später tatsächlich in Anspruch zu nehmen, ist schlichtweg feist.fed