"Mit uns wäre zu rechnen"

Universal-Investment erwartet Konsolidierung - Regulierungsdruck hilft

"Mit uns wäre zu rechnen"

ski Frankfurt – Wenn eines nicht zu fernen Tages die Konsolidierung im Assetmanagement Fahrt aufnimmt, will Universal-Investment auch dank ihres finanzkräftigen Eigentümers Montagu eine aktive Rolle spielen. “Mit uns wäre zu rechnen”, sagte CEO Bernd Vorbeck in einem Pressegespräch anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Gesellschaft. Dass eine Marktbereinigung kommt, hält er für höchstwahrscheinlich. Auf Sicht von fünf Jahren gibt er mittelgroßen oder Me-too-Anbietern kaum eine Überlebenschance. Im Geschäft mit Masterfonds respektive als Fondsserviceplattform müsse man schon 200 Mrd. Euro auf die Waage bringen.Universal-Investment will die führende europäische Fondsserviceplattform für alle Assetklassen werden und die Assets under Administration bis 2023 auf 500 Mrd. Euro steigern, nachdem im September die Marke von 400 Mrd. Euro überschritten wurde (vgl. BZ vom 2. November). Seitens der Geschäftsführung, der Frank Eggloff als CFO und Michael Reinhard als COO angehören, werden perspektivisch aber auch schon mal Summen wie 750 oder 800 Mrd. Euro in den Raum gestellt.Wachsen will das Unternehmen mit seinem hoch skalierbaren Geschäft nicht nur durch etwaige Akquisitionen, sondern nicht zuletzt organisch – über alle Assetklassen und dank des Standorts Luxemburg vor allem auch mit internationalen Kunden. Diese sollen bis 2023 mehr als 20 % des Geschäfts bringen. Treiber sollen hier zum einen Private-Label-Fonds für Initiatoren und zum anderen Alternative Investments sein. Der Aufbau eines weiteren Produktionsstandorts im polnischen Krakau geht derweil voran. Damit wird auch dem durch den Brexit verschärften Fachkräftemangel am Hauptsitz Frankfurt abgeholfen.Und die Gesellschaft mit rund 650 Beschäftigten, die sich gerade in puncto Digitalisierung und Prozessautomatisierung als “Schnellboot” am Markt versteht, stellt trotz enormer IT-Investitionen (“signifikanter zweistelliger Millionenbetrag” pro Jahr) jährlich 50 bis 60 Leute ein, weil das Geschäft stärker wächst, als sich die Produktivität steigern lässt. Dabei kommt Universal-Investment entgegen, was anderen Akteuren am Finanzplatz mächtig zur Last fällt: Kostendruck, Regulierungsdruck, Innovationsdruck. Das gilt mit Blick auf Wettbewerber, denen es an kritischer Masse fehlt, aber vor allem für Kunden, die dem Druck ausweichen, indem sie die Plattform eines unabhängigen Dienstleisters nutzen. Ehe auf ZeitDank des großen Volumens arbeite das Unternehmen trotz enger Margen “hochprofitabel”, so Vorbeck. Das Ende September abgelaufene Geschäftsjahr sei das beste seit der Gründung 1968 gewesen. Ertragszahlen wurden nicht genannt. Dass die Gesellschaft einem Private-Equity-Haus gehört, bedeute eine “Ehe auf Zeit”, doch sei dies das Thema, “das uns am wenigsten beschäftigt”. Universal fühlt sich von Montagu offenbar bestens unterstützt.