Wer bisher glaubte, dass enge Kooperationen im deutschen Börsenwesen außerhalb jeder Wahrscheinlichkeit lägen, wurde in den letzten eineinhalb Jahren eines Besseren belehrt. Eher im Windschatten der öffentlichen Wahrnehmung gelang den beiden norddeutschen Börsen in Hamburg und Hannover sowie der Börse Düsseldorf der Schulterschluss unter dem Dach der BÖAG Börsen AG. Mit vereinten Kräften profitieren die drei Handelsplätze nun von Synergien und entwickeln, neben dem klassischen Handel in Aktien, Anleihen, Investmentfonds und Zertifikaten, erfolgreich innovative Anlageprodukte und Handelsmöglichkeiten. Dabei liegt ihr Fokus auf Anlegerfreundlichkeit, günstigen Konditionen und innovativen Spezialinvestments. Durch ihre Nähe zum Kunden und kurze Entscheidungswege können sie zudem agiler auf Bedürfnisse am Markt reagieren und die Wünsche der Anleger mit bedarfsgerechten Produkten und Leistungen befriedigen. Nachhaltig erfolgreichZu den von der Börse Hannover etablierten Innovationen gehört der Global Challenges Index (GCX). Seit 2007 widmet sich die Börse Hannover in besonderem Maße dem Thema der nachhaltigen Kapitalanlage. Private wie institutionelle Anleger achten bei ihren Investments neben der Performance zunehmend auf ethische und ökologische Aspekte. Die Börse Hannover hat diesen Trend mit der Auflegung des GCX in Zusammenarbeit mit ISS-oekom bereits vor mehr als zehn Jahren erkannt und darauf reagiert.Die 50 Indexunternehmen des GCX werden danach ausgewählt, wie aktiv sie sich mit den sieben globalen Herausforderungen unseres Jahrtausends auseinandersetzen. Dazu zählen unter anderem der Klimawandel, Armutsbekämpfung und verantwortungsvolle Führungsstrukturen. Der GCX folgt damit einem vielschichtigen Ansatz, der das Thema Nachhaltigkeit in seiner ganzen Breite abdeckt und nicht auf Ökologie oder erneuerbare Energien reduziert. Seit Auflegung hat der GCX eine bemerkenswerte Performance von rund 140 % (Stand: 4. Mai 2018) erzielt und zugleich den Beweis erbracht, wie gut Nachhaltigkeit und Rendite zusammenpassen. Und auch Anleger wissen das Konzept und die Entwicklung zu schätzen: Das in die auf den Index aufgelegten Produkte investierte Vermögen beträgt rund 450 Mill. Euro.Der Global Challenges Corporates ergänzt seit Juli 2013 das nachhaltige Angebot der Börse Hannover. Basierend auf dem Konzept des GCX, der die Aktien besonders nachhaltiger Unternehmen zusammenfasst, gibt der Global Challenges Corporates (GCC) einen Überblick über nachhaltig wirtschaftende Emittenten von Anleihen.2015 wagte sich die Börse Hannover an ein weiteres aktuelles Thema: Gender Diversity. Der German Gender Index, der bundesweit erste investierbare Aktienindex mit dem Schwerpunkt Geschlechterparität, bildet die Performance der 50 deutschen börsennotierten Unternehmen ab, die das Leitbild einer möglichst hohen Gender-Diversität zurzeit am besten erfüllen. Mit ihren Indizes setzt die Börse Hannover Maßstäbe bei der Umsetzung zahlreicher zukunftsweisender Themen und ermöglicht interessierten Anlegern, an diesen zu partizipieren. Vorreiter im FondshandelMit mehr als 450 Jahren ist die Börse Hamburg der älteste aktive Handelsplatz in Deutschland. Das Alter steht für Erfahrung im Börsenhandel und für die ständige Bereitschaft, sich verändernden Markt- und Rahmenbedingungen rechtzeitig anzupassen. Nur durch eine innovative Geschäftsstrategie konnte es erfolgreich gelingen, sich in einem immer intensiveren Wettbewerbsumfeld zu positionieren. Zum Beispiel führte die Börse Hamburg im Jahr 2002 mit dem Fondshandel Hamburg die erste Handelsplattform für Investmentfonds in Deutschland ein. Seither können Anleger Aktien-, Renten- und Immobilienfonds ohne Ausgabeaufschlag zu aktuellen Preisen so einfach und kostengünstig handeln wie Aktien.In der Börse Hamburg entstand auch die Idee für die Fondsbörse Deutschland, den führenden Marktplatz für den Kauf und Verkauf geschlossener Fonds in Deutschland. Hier können Beteiligungen an Immobilien-, Schiffs-, Windkraft- oder Leasingfonds im Erstmarkt gezeichnet oder vor Ablaufzeit im Zweitmarkt gehandelt werden. Betreut wird der Handel mit geschlossenen Fonds seit mehr als zehn Jahren von der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG.Im März 2017 ging mit der Schuldscheinbörse Deutschland eine weitere innovative Handelsplattform an den Start. Institutionelle Investoren wie Kreditinstitute, Versicherungen, Fondsgesellschaften, Vermögensverwaltungen und Stiftungen haben seither die Möglichkeit, Kauf- und Verkaufsaufträge für Schuldscheine anonym und kostenfrei über einen Partner auf der Plattform einstellen zu lassen. Als Dienstleister für die Plattform fungiert die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG, die bereits seit vielen Jahren als Skontroführer an den Börsen Hamburg und Hannover tätig ist. Mit der Schuldscheinbörse Deutschland wurde erstmals eine bankenunabhängige Handelsplattform etabliert, die für Transparenz im Schuldscheinhandel sorgt und zudem der Handelsüberwachung durch eine öffentlich-rechtliche Wertpapierbörse unterliegt. Auf WachstumskursIm zweiten Jahr unter der neuen Trägergesellschaft BÖAG Börsen AG konnte die Börse Düsseldorf ihre Position als leistungsfähiger Handelsplatz für Privatanleger und Emittenten weiter ausbauen. Das 1999 gestartete und bewährte “Quality Trading” sichert im maklergestützten Handel (Xontro) erstklassige Handelsbedingungen. Neben Vollausführungs- und Referenzmarktgarantien gilt seit Oktober 2017 eine Courtagebefreiung für alle Aktien- und Anleihegeschäfte. Zudem können Anleger über das elektronische Handelssystem Quotrix ganz ohne börsliche Kosten, schnell und neutral überwacht mit Marketmakern handeln.Das 2001 gestartete System bietet neben klassischen Limitorders zudem einen börslichen Direkthandel mit Angebot und Annahme unmittelbar zwischen Marketmaker und Anleger. Neben den handelsseitigen Leistungen bietet die Börse Düsseldorf zudem im Freiverkehr unter anderem mit dem Qualitätssegment “Primärmarkt” attraktive Listing-Möglichkeiten für kleinere und mittlere Unternehmen. Regionalität und KundennäheDie Börsen Düsseldorf, Hamburg und Hannover sind ein wichtiges Bindeglied zwischen Anlegern und Unternehmen in der Wirtschaftsregion Nord- und Westdeutschland. Sowohl private wie institutionelle Anleger erhalten über die drei Börsen einen unmittelbaren, einfachen und kostengünstigen Zugang zum Kapitalmarkt, der sich durch große Transparenz auszeichnet. Für die notwendige Sicherheit sorgen dabei die Handelsüberwachungsstellen als unabhängiges Börsenorgan.Die Nähe zum Anleger steht an allen drei Börsenplätzen immer an oberster Stelle. So können Anlegerbedürfnisse direkt identifiziert und in entsprechenden Angeboten und Produkten umgesetzt werden. Mit direkten Ansprechpartnern für Fragen rund um den Wertpapierhandel verstehen sich unsere Börsen als serviceorientierte Informationsplattformen, die auf individuelle Betreuung und eine hohe Qualität der angebotenen Dienstleistungen setzen. Regelmäßig stattfindende Grundlagen- und Aufbauseminare sowie Anlegerforen und Börsentage bieten Interessierten zudem die Möglichkeit, sich ausführlich vor Ort über die Kapitalmärkte zu informieren.—-Thomas LedermannVorstand der BÖAG Börsen AG und Geschäftsführer der Börsen Düsseldorf, Hamburg und Hannover—-Hendrik JanssenVorstand der BÖAG Börsen AG und Geschäftsführer der Börsen Düsseldorf, Hamburg und Hannover