Mittelstand fürchtet Basel-Malus bei Krediten
wf Berlin – Der deutsche Mittelstand befürchtet schlechtere Kreditbedingungen durch regulatorische Vorgaben und verlangt Erleichterungen für kleine und mittlere Firmen. Die schärferen Eigenkapitalanforderungen im Zuge von Basel IV bei Banken und Sparkassen könnten zu Restriktionen oder schlechteren Konditionen führen, sagt die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand voraus. “Die EU-Gesetzgeber sind aufgerufen, bei der Umsetzung der Baseler Vorgaben negative Auswirkungen auf die Mittelstandsfinanzierung zu verhindern”, forderten in Berlin die zehn Verbände, die in der AG Mittelstand zusammenarbeiten. Dem Kreis gehören neben dem Sparkassenverband DSGV und dem Genossenschaftsverband BVR auch Verbände wie der des Groß-und Außenhandels (BGA), des Handwerks (ZDH) oder des Einzelhandels (HDE) an.Die AG Mittelstand verweist auf Berechnungen der europäischen Bankenaufsicht EBA, nach denen die Umsetzung von Basel IV die Mindestkapitalanforderungen für Kreditinstitute in Deutschland im Durchschnitt um 40 % steigen lässt, bei kleinen und mittleren Instituten um 15 bis 20 %. Die Regulierung müsse dem europäischen Proportionalitätsgedanken Rechnung tragen und die Regeln besser abstufen, fordert der Mittelstand. “Kleine und mittlere Kreditinstitute wie Sparkassen, Volksbanken und Raiffeisenbanken dürfen nicht durch bürokratische Pflichten überlastet werden”, heißt es unter Hinweis auf die USA, wo nur international tätige Institute den Baseler Vorgaben unterworfen werden. Rund 6 000 lokale und regionale Banken wie Community Banks oder Credit Unions seien davon nicht betroffen.Darüber hinaus fordert die AG Mittelstand, den KMU-Unterstützungsfaktor in der EU beizubehalten. “Er ist sachgerecht und sollte daher weitergeführt werden”, heißt es.