MLP forciert Immobilien-Projektentwicklung
tl Frankfurt
MLP ist im ersten Halbjahr 2021 erneut kräftig gewachsen. Der Konzerngewinn lag bei 21,2 (i.V. 13,1) Mill. Euro. Bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal und das erste Halbjahr bestätigte der Vorstandsvorsitzende Uwe Schroeder-Wildberg, dass MLP für das Gesamtjahr 2021 mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) am oberen Rand des prognostizierten Korridors zwischen 55 und 61 Mill. Euro rechnet. Das Unternehmen bestätigte auch die Planung, nach der das Ebit bis Ende 2022 auf voraussichtlich 75 bis 85 Mill. Euro steigen soll. Im Frankfurter Xetra-Handel schwächte sich die Aktie gestern um 2,4% auf 7,42 Euro ab.
Besonders erfolgreich, gemessen an der prozentualen Erlössteigerung im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr, war der Finanzdienstleister erneut in der Immobilienvermittlung. „Wir kommen gut voran, um 2022 die angestrebten 600 bis 700 Mill. Euro zu erreichen.“ Dabei setzt MLP neben der Vermittlung inzwischen auch auf das Projektgeschäft, vor allem im altersgerechten Wohnen und in der Pflege. Die Pipeline sei „gut gefüllt“, so Schroeder-Wildberg, auch wenn es in Coronazeiten immer zu Verzögerungen kommen könne.
Beim betreuten Vermögen konnte erstmals mit 51,4 Mrd. Euro per 30. Juni die Schwelle von 50 Mrd. Euro übertroffen werden.
Im neuen Segment Industriemakler, das MLP durch zwei Zukäufe erst kürzlich deutlich gestärkt hat, erwartet Schroeder-Wildberg ab 2022 sichtbare Ergebniseffekte. Mittelfristig – das sind für den Vorstandschef vier bis fünf Jahre – soll mit einer Mischung aus organischem und anorganischem (sprich Zukäufe) Wachstum der Aufstieg in die Top 10 der deutschen Industriemakler geschafft sein. Auch angesichts der Erfolge in der betrieblichen Altersvorsorge, wo MLP sich als der größte deutsche Makler ansieht, sei das Erreichen dieses Ziels „mehr als wahrscheinlich“, so Schroeder-Wildberg auf Nachfrage.
Im ersten Halbjahr wies MLP erhöhte Beratungsaufwendungen von rund 7 Mill. Euro aus. Diese entfielen im Wesentlichen auf die Komplettmodernisierung der IT-Infrastruktur. Die Früchte dieser Anstrengungen sowohl auf der Kosten- als auch auf der Leistungsseite würden sich dann ab dem kommenden Jahr zeigen, so Schroeder-Wildberg. Außerdem fielen noch Beratungsaufwendungen für die M&A-Aktivitäten im Industriemaklergeschäft an.
Produkte des Versicherers Hanse Merkur verkauft MLP weiterhin nicht. Dies hatte das Unternehmen angekündigt, als die Hanse Merkur Krankenversicherung im April dieses Jahres bekannt gab, ihre Beteiligung an der MLP SE über die Börse auf 10,03% aufgestockt zu haben. „Wir freuen uns, wenn sich Aktionäre für uns begeistern“, sagte Schroeder-Wildberg auf eine entsprechende Frage. „In unserem Geschäftsmodell als Makler achten wir aber peinlich darauf, keine Abhängigkeit zu Produktgebern einzugehen.“ Jede Beteiligung über 10% führe zu einer klaren Konsequenz, sprich von dem entsprechenden Aktionär werden keine Produkte mehr vertrieben. Allerdings gab es auch zuvor keine „sehr intensive“ Geschäftsbeziehung.
MLP SE | ||
Kennzahlen nach IFRS | ||
1. Halbjahr | ||
in Mill. Euro | 2021 | 2020 |
Umsatzerlöse | 411,5 | 347,6 |
Provisionserlöse | 405,1 | 339,7 |
Gesamterlöse | 421,8 | 359,0 |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) | 31,4 | 18,8 |
Ergebnis vor Steuern (EBT) | 29,7 | 17,8 |
Konzernergebnis | 21,2 | 13,1 |
Börsen-Zeitung |