Die Flaute im Immobilienmarkt neigt sich aus Sicht von MLP dem Ende zu. Zwar erwartet die Finanzgruppe mit Sitz in Wiesloch nahe Heidelberg für die Finanzierungssparte eine “sehr negative” Entwicklung im laufenden Jahr sowie für die Vermittlung und Entwicklung von Immobilien eine “negative”, wie MLP am Donnerstag erklärte. Allerdings habe die Gesellschaft vermutlich bereits das Schlimmste gesehen, sagte Finanzvorstand Reinhard Loose in einer Analystenkonferenz. MLP steht etwa hinter dem Portal “Deutschland.Immobilien”.

Im Startquartal sanken die Umsatzerlöse im Immobiliensegment um 41% auf 12 Mill. Euro und in der Finanzierung um 31% auf 4 Mill. Euro. Schon im vergangenen Jahr standen beide Geschäftsfelder zusammen für lediglich ein Achtel der Erträge, so dass der Einbruch die Prognose kaum berührt. Für 2023 rechnet der Konzern mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) in Höhe von 75 bis 85 Mill. Euro, ehe die Spanne im Jahr 2025 zwischen 100 Mill. und 110 Mill. Euro liegen soll. Im Startquartal blieb bereits ein Ebit von 32 Mill. Euro stehen. Die Umsatzerlöse sollen 2025 bei 1,1 Mrd. Euro liegen. Im Gesamtjahr 2022 blieben 949 Mill. Euro stehen, im abgelaufenen Startquartal 263 Mill. Euro.

Wachstum erwartet MLP im laufenden Jahr vor allem im Segment Sachversicherung, das mit 92 Mill. Euro im Startquartal für mehr als ein Drittel der Erträge steht. Zu dem Segment gehört etwa der Assekuradeur Domcura oder der Makler RVM. “Gleichbleibende” Erträge erwartet MLP für die Vermögensverwaltung, das mit Umsatzerlösen von 74 Mill. Euro im Startquartal den zweitwichtigsten Zweig darstellt. Hier ist etwa die Bad Homburger Feri aufgehängt. “Leicht steigende” Erträge sieht die Gruppe im Segment Altersvorsorge, wo im Startquartal ein Umsatz von 44 Mill. Euro erzielt wurde.

Den Rückzug der EU-Kommission von der Idee eines Provisionsverbot im Finanzvertrieb wertet MLP positiv. Für das Startquartal weist die Gruppe einen Provisionsaufwand von 116 Mill. Euro auf. Im Vermögensmanagement biete MLP ein Honorarmodell an, sagte MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg. “Wir sind bei der Frage nach Honorar oder Provision alles andere als dogmatisch unterwegs.”