9-Monats-Zahlen

MLP steigert Wachstums­tempo

Der Finanzdienstleister MLP ist in den ersten neun Monaten des Jahres deutlich stärker gewachsen als im Vorjahr. Die Ergebnisprognose bleibt aber unverändert. Das enttäuschte an der Börse.

MLP steigert Wachstums­tempo

tl Frankfurt

MLP hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2021 sein Wachstumstempo steigern können. Die Gesamterlöse erhöhten sich um 20% auf 632 Mill. Euro – im dritten Quartal lag das Plus sogar bei 27% –, und das Konzernergebnis legte sogar um 76% auf 31 Mill. Euro zu. MLP-Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg bestätigte bei der Vorlage der Neun-Monate-Zahlen die Prognose für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) für das Gesamtjahr 2021 „deutlich über dem oberen Ende der Spanne von 55 bis 61 Mill. Euro“. 2022 soll es zwischen 75 und 85 Mill. Euro liegen. An der Börse machten die Zahlen keinen Eindruck. Der Kurs schloss im Frankfurter Xe­tra-Handel am gestrigen Donnerstag sogar 2,7% tiefer bei 8,59 Euro.

Schroeder-Wildberg lehnte eine weitere Konkretisierung der Prognose mit Hinweis auf den „signifikanten Einfluss der vor uns liegenden sechs Wochen“ ab. Dabei gehe es um die Höhe der erfolgsabhängigen Vergütungen, wobei Finanzvorstand Reinhard Loose mit geringeren als im Vorjahresschlussquartal rechnet, und um die Entwicklung des Privatkundengeschäfts.

In Bezug auf die Dividendenhöhe für das Geschäftsjahr 2021 verwies der MLP-Chef auf den Grundsatz, 50 bis 70% des Gewinns auszuschütten. MLP habe erhebliche IT-Aufwendungen gestemmt – die entsprechenden Arbeiten würden 2021 größtenteils abgeschlossen –, dazu kämen die Digitalisierung und mögliche Zukäufe im Bereich Makler für Industrie- und Gewerbesachversicherung. Weiterhin besonders gut lief die Vermittlung von Immobilien, konkret Projektentwicklungen, insbesondere über die 2019 erworbene Tochter Deutschland Immobilien. Der Erfolg zeigt sich in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung in der Position Bestandsveränderungen, die sich in den ersten neun Monaten auf 12,4 Mill. Euro verdreifachte. Mit Verkauf der Projekte vermindert sich dieser Posten aber auch wieder. Schon jetzt haben sich die Aufwendungen aus der Immobilienentwicklung auf 22 Mill. Euro verfünffacht, was sich in den Aufwendungen für bezogene Leistungen aus dem Provisionsgeschäft (335 nach 275 Mill. Euro) niederschlug.

Das Geschäft aus dem „jungen Bereich“ mit seinen bisher rund 450 jungen Beratern hat seinen Break-even erreicht und soll im nächsten Jahr einen „signifikanten Ergebnisbeitrag“ beisteuern.

In den neun Monaten dieses Jahres legten alle Bereiche bei den Umsätzen zu. Nach der Immobilienvermittlung das stärkste Wachstum zeigte das Vermögensmanagement (+35% auf 250 Mill. Euro), gefolgt von der Finanzierung (+17% auf 16 Mill. Euro). In der Altersvorsorge, der Sach- und Krankenversicherung lagen die Erlössteigerungen jeweils bei rund 10%.

MLP SE
Kennzahlen nach IFRS
9 Monate      
in Mill. Euro20212020
Umsatzerlöse618,4512,0
 Provisionserlöse608,8500,3
Gesamterlöse632,2525,4
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit)47,326,8
Konzernergebnis31,218,3
Ergebnis je Aktie in Euro0,290,17
Familienkunden559500551900
Firmen- und institutionelle Kunden2460022400
Kundenberater20512052
Mitarbeiter20951856
Quelle: MLPBörsen-Zeitung