Monte dei Paschi diskutiert mit EZB über Kapitalpuffer
Reuters Rom/Frankfurt – Die italienische Krisenbank Monte dei Paschi di Siena will sich Finanzkreisen zufolge für niedrigere Auflagen durch die Europäische Zentralbank (EZB) starkmachen. Spitzenmanager der Bank seien am Donnerstag nach Frankfurt gereist, um mit der EZB über die harte Kernkapitalquote zu diskutieren, die das Institut künftig mindestens vorweisen muss, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Das Geldhaus aus der Toskana hoffe, bei den Gesprächen die bisherige EZB-Forderung von 14,3 % reduzieren zu können. MindestquotenDie EZB hat Finanzkreisen zufolge bereits vor einiger Zeit Briefe an alle Institute geschickt, die sie seit November beaufsichtigt. Darin hat sie den Banken unter anderem mitgeteilt, welche Mindestkapitalquote sie ihnen vorgeben möchte. Die Geldhäuser haben bis zum heutigen Freitag Zeit, um auf die Briefe zu antworten und eine geringere Kapitalquote zu fordern, falls sie die geplante Vorgabe der EZB für zu hoch halten.In Deutschland ist bisher kein Institut bekannt, das mit den Vorgaben der EZB Probleme hat – die aktuellen Kapitalquoten der Banken liegen meist deutlich darüber. Bei einigen Landesbanken habe die EZB lediglich eine Mindestkapitalquote von 7 % gefordert, sagten mehrere Insider zu Reuters.Der italienischen HVB-Mutter Unicredit hat die EZB Finanzkreisen zufolge dagegen eine Quote von mindestens 9,5 % auferlegt. Ende September konnte die Bank mit 10,8 % jedoch bereits deutlich mehr vorweisen. “Die EZB hat signalisiert, dass wir über ausreichend Kapital verfügen”, sagte Unicredit-Chef Federico Ghizzoni.