Die mehrheitlich staatliche Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) ist im Zeitraum Januar bis September in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat deutlich stabilisierte Zahlen vorgelegt. Die Einnahmen stiegen vor allem dank des höheren Provisionsergebnisses und eines Zinsüberschusses auf Vorjahreshöhe um 6,8% auf 2,27 Mrd. Euro. Da auch die Kosten um 2% sanken, wies die Bank unter dem Strich einen Gewinn von 388 Mill. Euro aus. Im Vorjahr hatte sie noch einen Verlust von 1,4 Mrd. Euro gemacht. Die Kernkapitalquote der Bank (fully loaded) erreicht nun 11,3 (9,9)%. Die zuletzt positive Entwicklung setzte sich im Großen und Ganzen im dritten Quartal fort.

Nach einer Übertragung eines größeren Portfolios ausfallgefährdeter Kredite an die staatliche Bad Bank Amco ist die Bruttoquote fauler Kredite auf 4,3% gesunken. Allerdings ist die Bank nach wie vor in Rechtsstreitigkeiten im Umfang von 6 Mrd. Euro verwickelt. Monte dei Paschi befindet sich in einer Warteposition, nachdem der geplante Verkauf an die HVB-Mutter Unicredit gescheitert ist. Laut CEO Guido Bastianini gibt es Diskussionen mit dem staatlichen Mehrheitsaktionär über einen neuen Strategieplan. Alles steht jedoch unter dem Vorbehalt einer Kapitalerhöhung von voraussichtlich um die 3,5 Mrd. Euro.

Die von der EU verlangte Privatisierung der Bank bis Jahresende ist unrealistisch. Vor einer Kapitalerhöhung muss Rom deshalb bei der EU um einen Aufschub nachsuchen. Bei einer Anhörung vor dem Finanzausschuss der beiden Kammern des italienischen Parlaments versicherte Alessandro Rivera, Generaldirektor des Schatzamts, dass der Staat nicht vorhabe, dauerhaft Aktionär der Bank zu bleiben. Ziel sei es, nach einer Kapitalerhöhung einen soliden Plan zu erarbeiten und einen neuen Käufer zu finden. „Wir wollen mehr Zeit haben, um ohne Eile einen Interessenten für MPS zu suchen. Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten weitere Möglichkeiten ergründen“, sagte Rivera.