tkb Mailand – Die italienische Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) hat im ersten Quartal mit 93,2 Mill. Euro Nettogewinn die Analystenerwartungen von 10 Mill. Euro übertroffen. Der Gewinn lag jedoch unter dem Vorjahreswert von 143,7 Mill. Euro. Bankchef Fabrizio Viola sagte bei einer Telefonkonferenz, dass die notleidenden Kredite mit einem Volumen von brutto 47 Mrd. Euro (netto 24 Mrd. Euro) schneller abgebaut werden sollen als im Geschäftsplan vorgesehen. Der Markt reagierte mit Kursgewinnen von bis zu 10 % auf zeitweise 0,67 Euro pro MPS-Aktie.Der Ertrag der ältesten Bank der Welt sank im ersten Quartal um 13,7 % auf 1,19 Mrd. Euro. Sowohl die Zins- als auch die Provisionserträge lagen unter dem Vorjahreswert. Ausschlaggebend für den Gewinn waren anhaltende Kostensenkungen (-2,5 %) und die gegenüber dem Schlussquartal 2015 um 40 % auf 346 Mill. Euro gesunkenen Rückstellungen für Problemkredite. Vorstandsvorsitzender Viola bestätigte, dass die Veräußerung von Problemkrediten gegenüber den Vorgaben des Geschäftsplans 2016 – 2018 beschleunigt werden soll. Dieser sieht für das laufende Jahr und für 2017 eine Ausgliederung notleidender Kredite von je 1 Mrd. Euro und für 2018 von 1,5 Mrd. Euro vor.Dabei kommt der MPS auch der kürzlich gegründete Bankenrettungsfonds Atlante zugute. Italienischen Finanzkreisen zufolge verhandelt MPS derzeit mit der Mailänder Investmentbank Mediobanca über die Ausgliederung weiterer fauler Kredite. Der Bruttowert der Problemkredite hat sich im ersten Quartal um 377 Mill. auf 47 Mrd. Euro erhöht. Dies ist laut Viola die geringste Zunahme in den vergangenen fünf Jahren gewesen. Der durch Rücklagen abgesicherte Nettowert verringerte sich hingegen um 85 Mill. Euro auf 24 Mrd. Euro.Viola bestätigte, dass MPS beim Finanzministerium einen Antrag gestellt hat, die letzte Rückzahlungstranche der Monti-Bonds in MPS-Aktien zu tätigen. Sollte Rom sich damit einverstanden zeigen, würde die Beteiligung des Staates an MPS von 5 auf 7 % zunehmen.