Moody's sieht M&A-Anreize für Europas Versicherer

Run-off-Geschäft und transformative Deals erwartet

Moody's sieht M&A-Anreize für Europas Versicherer

ak Düsseldorf – Europas Versicherer werden nach Einschätzung von Moody’s weiter konsolidieren. Die Ratingagentur nannte in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht verschiedene Anreize, die in naher Zukunft zu M&A-Transaktionen führen könnten, nachdem schon 2018 von diversen Deals geprägt war. So forciert das anhaltende Niedrigzinsumfeld die Neigung der Lebensversicherer, geschlossene Bestände ohne Neugeschäft zu kaufen oder zu verkaufen. Moody’s rechnet mit mehr derartigen Run-off-Transaktionen vor allem in den beiden großen europäischen Versicherungsmärkten Deutschland und Großbritannien.In Deutschland hätten die Lebensversicherer im Jahr drei nach Einführung des neuen Aufsichtsregimes Solvency II mehr Visibilität, welchen Einfluss geschlossene Bestände auf ihre Solvenzquoten hätten. Zudem wirke die jüngst von der Finanzaufsicht genehmigte Großtransaktion der Generali Leben auf die Abwicklungsplattform Viridium als Treiber. Neben der Generali-Transaktion hatten im vergangenen Jahr zwei weitere noch deutlich größere Deals mit europäischer Beteiligung für Furore gesorgt: Standard Life Aberdeen hatte die Versicherungssparte an den Run-off-Spezialisten Phoenix verkauft. Der mit Abstand größte Kauf war jedoch jener des Industrie- und Rückversicherers XL durch Axa für gut 15 Mrd. Dollar.Moody’s bezeichnet Axa/XL als tranformatives Geschäft und erwartet auch in dieser Richtung weitere M&A-Aktivitäten. Denn viele Versicherer würden derzeit versuchen, ihr Geschäftsmodell zu ändern – vor allem, um unabhängiger von der Volatilität an den Finanzmärkten zu werden.Dabei werde es nicht nur zu Übernahmen von Versicherern kommen, prognostiziert Moody’s. In den Fokus rückten vor allem Assetmanager und Insurtechs. Als Beispiel für diese Strategie nannte Moody’s Generali, die sich das Ziel gesetzt habe, mit einer Reihe von Akquisitionen und Partnerschaften ihr Nettoergebnis aus dem Assetmanagement bis 2021 zu verdoppeln.