Moody's straft Österreichs Banken ab
kaz Frankfurt – Moody’s hat ihren Ausblick für Österreichs Banken von “positiv” auf “stabil” herabgestuft. Hintergrund sind nachlassende Fortschritte bei der Darlehensqualität sowie eine ungünstige Entwicklung der Innenfinanzierung, wie Moody’s mitteilt. Es werde erwartet, “dass Verbesserungen bei der Kreditqualität moderater ausfallen und sich die Fähigkeit zur Bildung von Eigenkapital abschwächen wird”, heißt es. “Die Darlehensperformance wird sich zwar weiter verbessern, allerdings mit geringerem Tempo als bisher, und durch diese Verlangsamung wird sich auch der positive Effekt auf die Erträge der Banken abschwächen”, kommentiert Moody’s-Analyst Swen Metzler den gesenkten Ausblick. Bis Ende des Jahres 2019 werde der Anteil der problematischen Kredite lediglich auf rund 4 % zurückgehen, nach 5,6 % im Jahr 2016 und 4,4 % Ende 2017. Die Risikovorsorge werde ebenfalls in geringerem Maße abnehmen. Dies gelte insbesondere für Osteuropa, wo die Rückstellungen 2017 bereits auf 61 % der notleidenden Kredite zurückgeführt wurden, nach zuvor 67 % im Jahr 2016.Hinzu kommt, dass sich die Eigenkapitalausstattung der österreichischen Banken der Ratingagentur zufolge eher moderat verbessern wird. Dies liege an einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Erträgen, steigenden Kreditvolumina und großzügigeren Dividendenzahlungen, heißt es in dem Bericht. Die Analysten nehmen an, dass die aggregierte Kernkapitalquote (Tier-1) der österreichischen Banken bis Ende des kommenden Jahres auf rund 15,3 % ansteigen wird. Im vergangenen Jahr waren es 14,9 % und davor 14,5 %. Rentabilität hält NiveauDie Analysten gehen davon aus, dass die Rentabilität der Geldhäuser wegen der niedrigen Rückstellungen für Kreditausfälle in diesem und im kommenden Jahr stabil bleiben wird. Das Gleiche gelte für die Aufwand-Ertrags-Quote der Banken. Effizienzsteigerungen würden sich erst mittelfristig auswirken.