Morgan Stanley brilliert

Ertrag und Gewinn steigen kräftig - CEO: Bestes Quartal seit Jahren

Morgan Stanley brilliert

Morgan Stanley hat sich nach J.P. Morgan und Goldman Sachs ebenfalls in die Riege der Investmentbanken eingereiht, die im ersten Quartal von der gestiegenen Handelsaktivität profitiert haben. Der New Yorker Finanzdienstleister steigerte die Nettoerträge um ein Zehntel. Der Gewinn stieg um fast 60%. CEO James Gorman freute sich über das “stärkste Quartal seit Jahren”.scd New York – Für die spezialisierten US-Investmentbanken hat sich das Auftaktquartal als besonders positiv herausgestellt. Nach J. P. Morgan und Goldman Sachs in der vergangenen Woche hat nun auch Morgan Stanley einen kräftigen Schub vom Handelsgeschäft erhalten. Die Wachstumsrate fiel dabei mit 23 % im gesamten Handelsgeschäft exakt genauso hoch aus wie beim Erzrivalen Goldman Sachs, während J. P. Morgan etwas weniger starke Zuwächse verzeichnete. Bei Bank of America und Citigroup waren die Erträge im Handel sogar geschrumpft.Etwas weniger stark als bei Goldman zog derweil der Beratungsumsatz an. Das lukrative Geschäftsfeld, in dem der Rivale ohnehin deutlich besser positioniert ist, brachte mit 471 Mill. Dollar etwa 40 % mehr Ertrag. Goldman, die hier mehr als doppelt so hohe Erträge aufweist, kam auf ein plus von 41 %. Besonders robust zeigte sich Morgan Stanley im Geschäft mit Anleiheemissionen. Die daraus resultierenden Erträge brachen zwar um knapp 19 % auf 395 Mill. Dollar ein. Bei Goldman Sachs war der Rückgang aber doppelt so hoch ausgefallen. Der von CEO Lloyd Blankfein geführte Konkurrent hatte allerdings bei Aktienemissionen klar die Nase vorn. Goldman steigerte die Erträge in dem Bereich um mehr als ein Fünftel, während die Einnahmen bei Morgan Stanley sogar um knapp 2 % schrumpften. Insgesamt kletterten die Erträge im Investment Banking um 3 % auf 1,17 Mrd. Dollar. Bei Goldman stiegen sie um 7 %. Erwartungen übertroffenInsgesamt wurden die Erwartungen der Analysten von Morgan Stanley klar übertroffen. Die Nettoerträge des Konzerns kletterten um ein Zehntel auf 9,91 Mrd. Dollar. Von Thomson Reuters befragte Unternehmensbeobachter hatten vor Beginn der Quartalssaison im Schnitt lediglich auf 9,14 Mrd. Dollar getippt. Der Gewinn kletterte um knapp 60 % auf 2,4 Mrd. Dollar bzw. 1,15 Dollar je Aktie. Auch um einige positive Sondereffekte bereinigt lag der Gewinn mit 85 Cent je Titel noch gut 8 Cent über der Durchschnittsprognose an der Wall Street. Dabei kletterte die Eigenkapitalquote erstmals seit 2010 über 10 % (siehe Tabelle).”Das war unser stärkstes Quartal seit Jahren mit Ergebnisverbesserungen in den meisten Bereichen unseres Unternehmens”, freute sich CEO James Gorman. Finanzchefin Ruth Porat, die die Bank in den kommenden Wochen verlassen will, um Finanzchefin von Google zu werden, zeigte sich ebenfalls glücklich mit ihrem Abschiedsquartal. Positiv sei das gestiegene Investoreninteresse in Europa und Asien. Zudem sei der Handel mit Rohstoff- und Devisenderivaten ebenso gewachsen wie mit Staatsanleihen. Auch der Aktienhandel habe sich durchweg stark entwickelt. Porats Nachfolger Jonathan Pruzan übernimmt das Steuer damit in ruhiger Fahrlage.Die verbesserte Ertragslage hilft Morgan Stanley auch dabei, den vergleichsweise hohen Anteil der Vergütung an den Einnahmen zu reduzieren. Zwar kletterte der Personalaufwand um 5 % auf 4,5 Mrd. Dollar. Der Anteil an den Erträgen sank dennoch um mehr als zwei Prozentpunkte auf 45,7 % – das exakt gleiche Niveau, das auch Goldman im ersten Quartal auswies.—– Wertberichtigt Seite 8