Morgan Stanley schrumpft
Für Morgan Stanley hat sich das erste Quartal als die gemeinhin erwartete schwierige Periode erwiesen. Die Investmentbank verzeichnete bei einem 21-prozentigen Ertragseinbruch eine Halbierung des Nettoergebnisses auf 1,13 Mrd. Dollar. Die Nettoerträge lagen dabei noch unter den zuletzt kräftig gesunkenen Erwartungen der Marktbeobachter.scd New York – Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat wegen des rückläufigen Handelsgeschäfts wie erwartet einen Ertragseinbruch im ersten Quartal ausgewiesen. Die Nettoerträge schrumpften um mehr als ein Fünftel auf 7,78 Mrd. Dollar und verfehlten die Durchschnittsprognose der von Thomson Reuters befragten Analysten damit um gut 90 Mill. Dollar. Dabei lief das Handelsgeschäft insgesamt wegen des robusten Aktienhandels noch besser als befürchtet. Die Aktienhandelserträge schrumpften laut Zwischenbericht nur von 2,27 Mrd. auf 2,06 Mrd. Dollar. Viele Experten hatten mit weniger als 2 Mrd. Dollar gerechnet. Der Handel mit festverzinslichen Wertpapieren, Rohstoffen und Devisenprodukten spielte derweil mit 873 Mill. Dollar nicht einmal halb so viel ein wie in der Vorjahresperiode.Im klassischen Investment Banking mit M & A-Beratung, Aktien- und Anleiheemissionen schrumpften die Erträge um 18 % auf 1,11 Mrd. Dollar. Damit schnitt Morgan Stanley besser ab als die Wettbewerber J.P. Morgan Chase, Bank of America und Citigroup, die allesamt vergangene Woche zwischen 20 % und 30 % weniger Investment-Banking-Ertrag gemeldet hatten. Insgesamt sackten die Erträge im Bereich Institutional Securities, der Investment Banking und Handelsgeschäft zusammenfasst, um fast ein Drittel auf 3,71 Mrd. Dollar ab. Dennoch blieb der Geschäftsbereich auch im ersten Quartal für Morgan Stanley knapp der größte, weil zugleich die Nettoerträge in der Vermögensverwaltung um 4 % auf 3,67 Mrd. Dollar absackten. Auch im Investment Management sackten die Einnahmen ab.Trotz der in Summe enttäuschenden Ertragsentwicklung übertraf das Ergebnis die Erwartungen. Unter dem Strich verdiente Morgan Stanley 1,13 (i.V. 2,39) Mrd. Dollar. Der Gewinn je Aktie sackte um 54 % auf 55 Cent je Aktie ab, übertraf damit die Durchschnittserwartung der Analysten aber noch um 9 Cent je Aktie. Laut Citigroup-Analyst Keith Horrowitz war dies der größten Überraschung des Zahlenwerks geschuldet – den um fast ein Fünftel gefallenen Personalkosten.CEO James Gorman betonte das schwierige Marktumfeld und die zurückhaltende Kundenaktivität. “Vor diesem Hintergrund” habe die Bank stabile Ergebnisse erzielt. Eine Entwarnung für die kommenden Monate gebe es trotz einiger Anzeichen der Erholung nicht. “Die globale Unsicherheit wird weiter auf der Investorenaktivität lasten”, erklärte er. Finanzvorstand Jonathan Pruzan schlug derweil am Montagmorgen etwas optimistischere Töne an. Zwar rechnet er an den Märkten weiter mit hoher Volatilität. Das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen sollte aber vom schwachen Wirtschaftswachstum und der wachsenden Bedeutung aktivistischer Investoren angefacht werden, glaubt er. Die Aktie verbilligte sich am Montag um ein halbes Prozent.—– Wertberichtigt Seite 8