Morgan Stanley zahlt Boni wieder schneller aus
scd New York – Die Zeiten, in denen die US-Finanzindustrie in der Folge der Krise im Jahr 2008 ihre Bonuszahlungen stärker langfristig ausgerichtet hat, scheinen vorbei. Nun hat auch Morgan Stanley wieder den Kurs gewechselt. Der Vergütungsausschuss der US-Bank hat beschlossen, künftig nur noch die Ausschüttung von 50 % des Bonuspools in die Zukunft zu verschieben. Zuletzt waren es noch 80 % gewesen. 2012 hatten einige Spitzenmanager sogar ihren kompletten Bonus nicht ausbezahlt bekommen. Der New Yorker Finanzdienstleister ist mit der Umkehr der Bonuspolitik keineswegs Vorreiter, sondern folgt demselben Trend wie die Wettbewerber.Nach der Finanzkrise war der Anteil der in die Zukunft verschobenen Bonuszahlungen von Morgan Stanley und anderen Branchenvertretern kräftig erhöht worden. Dies sollte einerseits die langfristige Bindung von Personal und die Nachhaltigkeit des Geschäfts verbessern. Andererseits konnten so in der Dürreperiode nach der Finanzkrise auch Kosten in die Zukunft verschoben werden.Nun, da es der Branche wieder besser geht, wollen die Banken ihre Mitarbeiter offenbar wieder zu einem höheren Anteil unmittelbar für gute Leistungen belohnen. Die beschleunigte Auszahlung in die Zukunft verschobener Boni soll Morgan Stanley allein im vierten Quartal bis zu 1,2 Mrd. Dollar kosten.