MPS dementiert Kapitalprobleme
bl Mailand – Die Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) hat einen Bericht der Zeitung “La Stampa” dementiert, wonach sie aufgrund des deutlich gestiegenen Zinsabstands (Spread) zwischen deutschen und italienischen Staatsanleihen unter die Mindestkapitalanforderungen der Europäischen Zentralbank (EZB) gerutscht ist. Per Ende Juni habe man mit einem Tier 1 (CET 1) von 13 % deutlich über den verlangten 9,44 % gelegen, so das Institut. Auch mit einem Spread von 315 Basispunkten sei man klar über den 10,17 % gelegen, die “La Stampa” angegeben hatte.Fakt ist jedoch, dass der gestiegene Spread die Kapitalbasis der italienischen Banken deutlich schmälert. Besonders anfällig für diese Entwicklung sind nach Auffassung von Experten Krisenbanken wie die Genueser Carige oder MPS, die besonders stark auf den italienischen Markt ausgerichtet sind. Monte dei Paschi musste nach einer gescheiterten Kapitalerhöhung im Jahr 2016 im Folgejahr vom italienischen Staat mit einer Milliardenspritze gerettet werden. Das Institut musste sich im Gegenzug zu einem massiven Schrumpfkurs verpflichten und muss wieder privatisiert werden. Nach diversen Äußerungen von Vertretern der Regierung gibt es jedoch Zweifel, dass es dazu kommt.Jeder Punkt Spread-Anstieg kostet die Sieneser Bank angeblich 3,7 Mill. Euro an Kapital. In Italien gibt es Spekulationen, ob der Staat bei einem anhaltend hohen bzw. weiter steigenden Spread der Bank nicht noch einmal mit einer Kapitalspritze unter die Arme greifen müsste.