Financial Inclusion Index 2023

Rückschlag für finanzielle Inklusion in Deutschland

Nach einer Studie von Principal hat es einen Rückschlag für die finanzielle Inklusion der Menschen in Deutschland gegeben. In Asien haben es die Kunden oft einfacher.

Rückschlag für finanzielle Inklusion in Deutschland

Mühevoller Zugang zum Finanzsystem

Studie: Rückschlag für finanzielle Inklusion der Menschen in Deutschland

wbr Frankfurt

Während die großen europäischen Volkswirtschaften beim Zugang zu Finanzdienstleistungen, auch finanzielle Inklusion genannt, gemessen am Global Financial Inclusion Index 2023 stagnierten, verzeichnete Deutschland den stärksten Rückgang auf dem Kontinent. Deutschland fällt in der Rangliste der finanziell inklusiven Märkte vom 15. auf den 22. Platz von 42 Märkten weltweit. Im Gegensatz dazu fiel Frankreich nur um zwei Plätze auf Platz 25, während Spanien (29.) und Italien (37.) im Vergleich zum Vorjahr stabil blieben.

Insgesamt hat sich der Zugang zu Finanzdienstleistungen weltweit trotz wirtschaftlicher Herausforderungen im vergangenen Jahr verbessert, allen voran in Südostasien und Lateinamerika. Singapur behauptet seine Position als weltweit führender Markt für finanzielle Inklusion.

Global Financial Inclusion Index misst Zugang zu Finanzdienstleistungen

Die Untersuchung zur finanziellen Inklusion mit dem Global Financial Inclusion Index wird jährlich von der Principal Financial Group und dem Centre for Economics and Business Research (Cebr) durchgeführt. Die Studie berücksichtigt den Zugang zu Finanzdienstleistungen und bewertet die Unterstützung der Menschen durch Arbeitgeber, Staat und Finanzsystem.

Die Verschlechterung in Deutschland resultiert aus einem starken Rückgang der Unterstützung durch Finanzdienstleister. In dieser Kategorie kam es zu einem Schwund um zehn Plätze auf Platz 23. Schlechte Werte gab es dabei bei den Kriterien "Volumen der Echtzeit-Transaktionen" und "Präsenz und Qualität von Fintechs". Die staatliche Unterstützung im Vergleich zum Vorjahr war relativ stabil, die Unterstützung durch die Arbeitgeber fiel ebenfalls deutlich zurück.

Principal Asset Management kritisiert Deutschland

Im Gegensatz zum südostasiatischen Finanzsystem, das sich rasch weiterentwickele, sei Deutschland das Paradebeispiel für Eurosklerose, eine Wirtschaft, die sich auf die traditionelle Industrie, mit unflexiblen Marktbedingungen verlasse, schreibt Principal.

„Wenn Deutschland nicht ausreichend in Unternehmen, Technologie und die Modernisierung seines Finanzsystems investiert, könnte dies nachhaltige Auswirkungen auf die langfristige finanzielle Gesundheit der Bevölkerung und die allgemeine wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit haben", sagt Seema Shah, Chefstrategin bei Principal Asset Management.

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