„Keine maßgeblichen Risiken“

Münchener Hyp steckt Krise gut weg

Der zum Genossenschaftssektor gehörende Immobilienfinanzierer Münchener Hypothekenbank hat die negativen Folgen der Corona-Pandemie gut verdaut.

Münchener Hyp steckt Krise gut weg

sck München

– Der zum Genossenschaftssektor gehörende Immobilienfinanzierer Münchener Hypothekenbank (Münchener Hyp) hat die negativen Folgen der Corona-Pandemie gut verdaut. Trotz Belastungen infolge der Pandemie verdiente das Institut mehr Geld. Im vergangenen Jahr steigerte die Münchener Hyp ihr Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit um 29% auf 95 Mill. Euro. Der Gewinn nach Steuern legte allerdings nur unterproportional um 6% auf 38 Mill. Euro zu. Der Vorstand führte das auf Zuführungen zu dem Fonds für allgemeine Bankrisiken (20 Mill. Euro) und Ertragsteuern von 38 Mill. Euro zurück. Der Vorstandsvorsitzende Louis Hagen bezeichnete das Resultat einer Pressemitteilung zufolge als „gutes Ergebnis“. Die Bank habe ihre Marktposition „weiter stärken“ können. Die Kreditrisikosituation sei trotz der Corona-Pandemie „zufriedenstellend“. Im Kreditportfolio zeigten sich „bislang kaum“ die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. Das liege auch daran, dass besonders betroffene Segmente des gewerblichen Immobilienmarktes nur einen geringen Anteil hätten. So bestünden 79% des gewerblichen Geschäfts aus Finanzierungen von Wohnungen und Büros. „Wir haben unser gesamtes Kreditportfolio an gewerblichen Immobilienfinanzierungen im vergangenen Jahr umfassend analysiert. Bis heute sind wir dabei auf keine maßgeblichen Risiken gestoßen“, ließ sich Hagen zitieren.

Die Vorgaben der EZB erlaubten, für das zurückliegende Geschäftsjahr eine Dividende von maximal 1,25% je Anteil zu zahlen. Das hätten Aufsichtsrat und Vorstand der Vertreterversammlung vorgeschlagen, die am vergangenen Samstag eine Ausschüttung in dieser Höhe beschlossen habe, berichtete die Münchener Hyp. Für 2021 rechnet das Management mit „einer weiterhin guten Nachfrage insbesondere nach Wohnimmobilien“. Daher plane das Institut, sein Neugeschäft „insgesamt leicht auszuweiten“. Dank des soliden Wachstum steigerte die Münchener Hyp 2020 ihr Zins- und Provisionsergebnis um 17% auf 238 Mill. Euro, während die Verwaltungsaufwendungen um 2% auf 128 Mill. Euro gedrückt werden konnten. Im vergangenen Jahr erreichten die neu zugesagten Hypothekendarlehen von 6,4 (i.V. 6,5) Mrd. Euro fast wieder das Rekordniveau von 2019. Das von den Volksbanken und Raiffeisenbanken vermittelte Neugeschäft stieg den Angaben zufolge um 10% auf 3,1 Mrd. Euro.

Die Bilanzsumme weitete sich um 13% auf 48,6 Mrd. Euro aus. Die Eigenmittel legten dank des Gewinnzuwachses zu. Die Geschäftsguthaben der Mitglieder der Münchener Hyp seien um 81 Mill. Euro auf 1,15 Mrd. Euro gestiegen. Die harte Kernkapitalquote der Münchener Hyp lag zum Jahresultimo 2020 bei 20,6 (19,8)%. Die Kernkapitalquote belief sich auf 22,2 (21,4 )% und die Gesamtkapitalquote auf 22,8 (22,1)%.

Münchener Hyp
Konzernzahlen nach HGB
in Mill. Euro20202019
Zins- und Provisionserg.238205
Verwaltungsaufwand128131
Ergebnis vor Risikovors.10669
Ergebnis vor Steuern9574
Nettoergebnis3836
Bilanzsumme (Mrd.)48,642,9
Eigenkapital1 6761 573
Mitarbeiter (Anzahl)611573
Börsen-Zeitung