Multibanking-App tut sich schwer
spe Stuttgart – Die von sieben Sparda-Banken gemeinsam entwickelte Multibanking-App “Teo” leidet weiterhin unter einer mangelnden Kundenakzeptanz. Nachdem sich lediglich 500 Kunden der Sparda-Bank Hessen für die aktive Nutzung des neuen Tools entschieden haben, wird das Institut die eingeführte, klassische Sparda-App beibehalten. Die rund 350 000 Kunden der Bank können “Teo” zwar weiterhin nutzen, allerdings seit 1. Januar nur als optionale Multibanking-App wie jeder andere Smartphone-Nutzer auch. “Wir haben Teo von Anfang an als ergänzendes Angebot für unsere Kundinnen und Kunden vorgesehen”, teilte das Institut dazu auf Anfrage mit.Damit tun sich die sieben Sparda-Banken mit der Einführung der gemeinsam entwickelten Multibanking-App mit E-Commerce-Funktionen weiterhin schwer. Anfang 2020 hatten sich die Spardas Baden-Württemberg, Augsburg, München, Hessen, Nürnberg, Ostbayern und West zum Ziel gesetzt, bis Jahresende ihre rund 1,1, Millionen Kunden, die Online-Banking nutzen, von “Teo” zu überzeugen. Aktuell haben aber erst gut 250 000 den Wechsel weg von der klassischen Sparda-App zu “Teo” vollzogen. “Wir halten an unserer Strategie dennoch fest”, sagte am Freitag ein Sprecher der Sparda Baden-Württemberg auf Anfrage der Börsen-Zeitung. Offenbar gilt dies auch für die anderen beteiligten Institute. Jede einzelne Bank entscheide für sich, mit welchem Tempo sie an das Thema herangehen wolle, hieß es. In einem nächsten Schritt will die Sparda Baden-Württemberg bis zum 1. April 2021 die alte App zugunsten der neuen ablösen. Der Termin gilt allerdings nicht als fix, sondern kann auch nach hinten verschoben werden. “Der Aufbau einer Plattform-Ökonomie erfordert einfach seine Zeit”, sagte der Sparda-Sprecher.Insgesamt haben die sieben beteiligten Institute in zwei Finanzierungsrunden 60 Mill. Euro in das Stuttgarter Start-up Comeco gesteckt, das “Teo” entwickelt hat. Wie die Sparda Hessen betonte, wolle sie weiterhin Gesellschafter bleiben. Insbesondere die Multibanking- und Beyond-Banking-Funktionen halte man nach wie vor für sehr interessant und zukunftsweisend. Größter Anteilseigner von Comeco mit 49 % ist die Sparda Baden-Württemberg, die sich bei dem Projekt in einer Pionierrolle sieht.