Munich Re federt hohe Schadenbelastung ab
sck München – Trotz hoher Belastungen aus Naturkatastrophenschäden hat die Munich Re im zurückliegenden Quartal deutlich besser abgeschnitten als vom Markt erwartet. Der größte Rückversicherer der Welt teilte ad hoc mit, von Juli bis September nach vorläufigen Berechnungen netto rund 400 (i.V. 199) Mill. Euro verdient zu haben. Analysten hatten nach Unternehmensangaben im Schnitt mit einem Verlust von 10 Mill. Euro gerechnet. Dem Dax-Mitglied gelang es, Belastungen im Milliardenumfang durch hohe Veräußerungsgewinne im Kapitalanlagegeschäft und Erträge aus Währungsabsicherungsgeschäften mehr als auszugleichen. Der Konzern profitierte nach eigenen Angaben von einer „erfreulichen“ operativen Entwicklung.
Flut- und Hurrikanschäden schlugen mit zusammen 1,8 Mrd. Euro ins Kontor. Davon entfielen 1,2 Mrd. Euro auf den tropischen Wirbelsturm „Ida“, der in den USA wütete. Der Wettbewerber Swiss Re hatte die Schäden in seinen Büchern zuletzt auf 750 Mill. Dollar beziffert. Die Überflutungen im Rheinland und der Eifel nach dem Tief „Bernd“ im Juli schlagen bei Munich Re und ihrer Erstversicherungstochter Ergo mit rund 600 Mill. Euro zu Buche.
Die Anleger reagierten auf die Nachricht wohlwollend. Die Aktie von Munich Re gewann zeitweise 3,1% auf 250,70 Euro an Wert.
Aufgrund des guten dritten Dreimonatsabschnitts bekräftigte der Vorstand sein Ziel, den Konzernüberschuss im laufenden Jahr auf 2,8 (2020: 1,2) Mrd. Euro zu steigern. Der Branchenprimus erreichte nach neun Monaten 2,1 (1) Mrd. Euro.
Die negativen Folgen der Corona-Pandemie spürt Munich Re weiterhin. Der Vorstand räumte ein, dass die Sparte Lebens- und Gesundheitsrückversicherung ihr geplantes Ergebnis 2021 von 400 Mill. Euro verfehlen werde. Dem Konzern zufolge ist dies in der Jahresprognose bereits berücksichtigt.
