Munich Re kritisiert die Bundesregierung

Von Bomhard fordert Einschreiten gegen die EZB

Munich Re kritisiert die Bundesregierung

mic München – Die Munich Re fordert die Bundesregierung zum Einschreiten gegen die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EBZ) auf. Man höre nichts aus Berlin, kritisierte Vorstandsvorsitzender Nikolaus von Bomhard auf der Bilanzpressekonferenz: “Das finde ich in höchstem Maße befremdlich.” Er könne sich auch vorstellen, dass der Präsident der Bundesbank gelegentlich Flankenschutz verdient habe. Selbstverständlich sei die EZB unabhängig, sagte von Bomhard. Die Folge ihrer Geldpolitik seien aber massive Umverteilungen beispielsweise von Ärmeren zu den Reicheren: “Das kann eine Bundesregierung nicht einfach geschehen lassen.” Zudem drohe ein Währungskrieg mit den USA. Die Aktienmärkte stiegen nur aufgrund der Alternativlosigkeit bei der Kapitalanlage. Als Konsequenz aus der EZB-Politik testet die Munich Re, Bargeld in zweistelliger Millionenhöhe in zwei Währungen im eigenen Haus zu lagern. Darüber hinaus habe man Gold in den Safe gelegt, sagte von Bomhard. Er will so den EZB-Negativzinsen ausweichen. Die Munich Re erwartet einen sinkenden Gewinn im laufenden Jahr. Er soll bei 2,3 bis 2,8 Mrd. Euro landen nach 3,1 Mrd. Euro 2015.—– Schwerpunkt Seite 6- Wertberichtigt Seite 8