Die Munich Re hat zum Jahresauftakt deutlich mehr verdient als vom Markt erwartet. Der größte Rückversicherer der Welt teilte am Dienstag ad hoc mit, im ersten Quartal nach vorläufigen Berechnungen einen Konzernüberschuss von 2,1 Mrd. Euro erzielt zu haben. Das wäre ein Zuwachs von rund 800 Mill. Euro. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres erwirtschaftete das Dax-Mitglied 1,27 Mrd. Euro.

Die Anleger reagierten auf die Nachricht begeistert. Die Aktie der Munich Re sprang im Xetra-Handel kurz danach um bis zu 2,6% auf 429,50 Euro. Nach Unternehmensangaben rechneten Analysten im Schnitt mit einem Quartalsgewinn von 1,48 Mrd. Euro.

Mit dem schwungvollen Jahresstart sieht der Vorstand unter Leitung von CEO Joachim Wenning die Wahrscheinlichkeit gestiegen, das Gewinnziel des laufenden Jahres zu übertreffen. Die Munich Re steuert 2024 einen Überschuss von 5 Mrd. Euro an. 2023 verdiente der Konzern nach Steuern 4,6 Mrd. Euro.

Am Donnerstag hält die Munich Re ihre diesjährige ordentliche Hauptversammlung ab. Am 8. Mai will sie ihren Zwischenbericht zum 31. März veröffentlichen.

Den Gewinnschub des ersten Quartals erklärte die Munich Re mit der operativen Entwicklung, welche „in allen Geschäftsbereichen“ besser verlaufen sei als für das Gesamtjahr erwartet. Infolge einer „unterdurchschnittlichen Großschadenbelastung“ lag die Schaden-Kosten-Quote in der Schaden/Unfall-Rückversicherung bei 75%. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2023 waren es 86,5%.

Die Düsseldorfer Erstversicherungstochter Ergo verdiente im ersten Quartal 2024 laut Munich Re 0,3 Mrd. Euro. Ein Jahr zuvor waren 0,2 Mrd. Euro.

Rückenwind erhielt Munich Re zudem von einem „günstigen Kapitalmarktumfeld“. Der Konzern erzielte zum Auftaktquartal nach eigenen Angaben ein „hohes“ Kapitalanlageergebnis bei einer Rendite von 3,8%. Im ersten Quartal 2023 erwirtschaftete Munich Re ein Kapitalanlageergebnis von 1,6 Mrd. Euro. Das entsprach einer Rendite von 3%.