Münsterland Ost warnt vor Ertragserosion

Zinserträge werden schneller sinken

Münsterland Ost warnt vor Ertragserosion

ab Düsseldorf – Die Sparkasse Münsterland Ost braucht sich angesichts eines Betriebsergebnisses vor Steuern von 1,25 % der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) eigentlich nicht zu grämen. Denn damit, auch wenn das einem Rückgang um 2 % entspricht, stehen die Ostwestfalen im Ranking der öffentlich-rechtlichen Institute sehr gut da. Die Sparkassen in Westfalen-Lippe kamen 2017 im Durchschnitt lediglich auf einen Wert von 0,99 % der DBS, der Bundesdurchschnitt lag sogar nur bei 0,89 % der DBS, wie die Münsteraner berichten.Dennoch schlägt die Sparkasse in ihrer Pressemitteilung Molltöne an. “Wir sind an einem Wendepunkt: Zum ersten Mal seit 2004 verzeichnen wir einen rückläufigen Jahresüberschuss, weil die Niedrigzinsen unsere Erträge immer weiter aufzehren”, wird Vorstandschef Markus Schabel zitiert. Einsparungen und steigende Provisionserlöse könnten dem nur teilweise entgegenwirken. Nach den Angaben verringerte sich der Jahresüberschuss nach vorläufigen Zahlen um 10 % auf 18 Mill. Euro. Der Zinsüberschuss verringerte sich dabei um 2,6 % auf 196 Mill. Euro. Diese Entwicklung wird sich nach Einschätzung des Vorstands fortsetzen, denn die Zinserträge werden “in den kommenden Jahren weiter und zudem schneller als bisher sinken”. Die gegenwärtige Situation der Sparkasse dürfe deshalb nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bank wie die gesamte Branche “vor einem strukturellen Ergebnisproblem” stehe. Von daher werde die Sparkasse konsequent daran weiterarbeiten, den Provisionsüberschuss – er stieg 2017 um über 5 % auf 56 Mill. Euro – auszubauen, die Kosten weiter zu senken und das Kreditgeschäft auszuweiten. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die Sparkasse mit einer Kosten-Ertrag-Relation von 56,6 % schon heute hoch effizient arbeitet.Der Fokus auf das Kreditgeschäft zahlte sich vor allem im Geschäft mit gewerblichen Kunden aus. Der Kreditbestand mit dieser Klientel stieg um gut 7 % auf 3,2 Mrd. Euro und erreichte damit erstmals das Niveau privater Finanzierungen. Diese verharrten mit 3,1 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. Das liege nicht zuletzt an der angespannten Angebotssituation auf dem Wohnimmobilienmarkt.