Mut zur Lücke
Mut zur Lücke zeigen die zentralen Gegenparteien im Derivatemarkt in der Sanierungsplanung, wie die Wertpapieraufseher monieren. Das ist spannend. Denn den größten Banken hierzulande verlangte die Finanzaufsicht schon 2013 Sanierungspläne ab, spätestens seit Frühjahr 2015 weiß auch die kleinste Sparkasse, was von ihr erwartet wird. Von den zentralen Kontrahenten hingegen berichten die Wertpapieraufseher nun, für die meisten von diesen sei Sanierungsplanung “eine ziemlich neue und herausfordernde Übung”. Das fällt auf die Aufsicht zurück. Die Fallhöhe ist beträchtlich. Die Deutsche Bank hat ein Derivatebuch von nominal 42 Bill. Euro, Eurex Clearing aber verarbeitet jeden Monat Bruttorisiken von 18 Bill. Euro. Da fragt sich der Laie, ob es nicht ratsam gewesen wäre, für die Gegenparteien zunächst eine gescheite Sanierungs- und Abwicklungsplanung sicherzustellen, bevor man dort auch noch die Risiken der meisten außerbörslichen Geschäfte konzentriert. Sollte ein zentraler Kontrahent umfallen, ist der Sanierungsplan der Deutschen Bank auch nicht mehr viel wert.bn