Neo-Bank geht in die Offensive

N26 schafft Gebühren für den Wertpapierhandel ab

Die Berliner Neo-Bank N26 geht im Wettbewerb mit Neo-Brokern in die Offensive. Offiziell gehe es N26 darum, mehr Menschen zum Investieren zu bewegen.

N26 schafft Gebühren für den Wertpapierhandel ab

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dpa-afx Berlin

Der Wettbewerb unter den Neo-Banken und Smartphone-Brokern in Deutschland verschärft sich: Das Berliner Start-up N26 wird von kommender Woche an die Gebühren beim Aktien- und ETF-Handel abschaffen. Die Bank verzichtet auf Transaktionsgebühren, Kosten für Währungsumrechnungen, Depotführungsgebühren und Inaktivitätsgebühren. N26 tritt mit dieser Initiative vor allem gegen den Berliner Neo-Broker Trade Republic an, der derzeit wiederum mit vergleichsweise hohen Zinsen für Tagesgeld-Einlagen versucht, Kunden zu gewinnen.

N26 strebt mit seinem gebührenfreien Aktienhandel aber auch an, die größte europäische Neo-Bank Revolut aus Großbritannien auf dem Markt in Deutschland auf Distanz zu halten. Revolut hatte vor einer Woche erst in ganz Europa und damit auch in Österreich, Deutschland und der Schweiz gebührenfreie ETF-Sparpläne eingeführt. N26-Mitbegründer Maximilian Tayenthal sagte, im vergangenen Jahr habe nur einer von sieben Menschen in Deutschland am Aktienmarkt investiert – mit rückläufiger Tendenz. Mit diesem Schritt wolle man die wachsende Anzahl von N26-Kunden europaweit ermutigen, ihre Anlagekarriere zu beginnen.

Keine Wachstums-Auflagen mehr

Die Smartphone-Bank N26 war von November 2021 bis Juni 2024 durch eine Auflage der deutschen Bankenaufsicht BaFin in ihrem Wachstum begrenzt gewesen. Die BaFin hatte zuvor festgestellt, dass das Berliner Start-up zu schnell gewachsen war und dabei nicht genug gegen einen Missbrauch einzelner N26-Konten durch Geldwäsche und Finanzbetrug unternommen hatte.

Geld verdient N26 an mehreren Stellen. Dazu gehören Gebühren, die beim Einsatz der N26-Kreditkarte fällig werden, oder Abo-Gebühren für Premium-Konten, die etwa Versicherungsprodukte enthalten. Umsätze erzielt N26 außerdem mit Zinsen für Dispokredite. Zudem investiert N26 Kundeneinlagen in zinsbringende Anlagen.