Nachhaltigkeit eröffnet Chancen auf Zusatzerträge

ZEB errechnet Potenzial von 1,6 Mrd. Euro

Nachhaltigkeit eröffnet Chancen auf Zusatzerträge

bn Frankfurt – Banken winken mit einem strategischen Schwenk hin zu mehr Nachhaltigkeit Zusatzerträge, wie eine Studie von ZEB ergeben hat. Insgesamt nimmt das Ertragspotenzial im deutschen Privatkundengeschäft im Zuge des Megatrends Nachhaltigkeit um 1,6 Mrd. auf 50,8 Mrd. Euro zu, wie das Beratungshaus errechnet hat. Rund die Hälfte davon ergibt sich aus der Bereitschaft von Kunden, für nachhaltig orientiertes Bankgeschäft höhere Preise zu zahlen, der Rest aus dem Green Deal der Europäischen Union und dessen Initiativen etwa für ressourcenschonendes Bauen und Renovieren.Der Erhebung zufolge hängen im Privatkundengeschäft etwa zwei Drittel der Erträge von “nachhaltigkeitsorientierten” (57 %) oder von “nachhaltigkeitsüberzeugten” (8 %) Kunden ab. “Konventionelle” Kunden, die keine oder eine nur geringe Affinität zu Themen der Nachhaltigkeit zeigen, sorgen demnach nur noch für 35 % der Einnahmen. Machte die Gruppe der konventionellen Kunden 2014 noch 77 % aller Kunden aus, so sind es derzeit nur noch 36 %. Das Lager der beiden übrigen nachhaltigkeitsaffinen Kundengruppen hat sich derweil von 23 % auf 64 % vergrößert.”Nachhaltigkeit ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und Banken haben das erkannt”, erklärt ZEB-Partner Ulrich Hoyer. “Um die Zusatzpotenziale zu nutzen, müssen sich die meisten Kreditinstitute allerdings noch erheblich strecken. Gefragt sind unter anderem Tools zum Messen und Managen differenzierter Kreditrisiken.”Nachhaltigkeitsaffine Kunden seien deutlich zufriedener mit ihrer Hausbank als andere Kundengruppen, heißt es weiter. Zugleich seien sie “hochgradig wechselbereit”, wenn ihre Bank diese Nachhaltigkeitsansprüche nicht sicherstelle.