Die Nachhaltigkeit von Gewerbeimmobilien wirkt sich positiv auf das wirtschaftliche Ergebnis aus: Bürogebäude mit einem grünen Zertifikat erwirtschaften gegenüber herkömmlichen Objekten 6 bis 8% mehr Miete und werden um 14 bis 16% höher bewertet. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Maklerhauses CBRE.

Der Trend zu ESG und Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft spielt für Investoren und Nutzer eine immer größere Rolle. „Das zeigt sich insbesondere in der Bereitschaft, höhere Preise und Mieten für derartige Objekte zu zahlen“, sagt Simon Ritsch von CBRE in Deutschland. So seien 32% der von CBRE in einer Studie befragten europäischen Investoren bereit, einen Preisaufschlag für ESG-freundliche Immobilien zu zahlen – mehr als die Hälfte von ihnen würde sogar einen Aufpreis von bis zu 20% in Kauf nehmen.

Derzeit schrecken allerdings noch viele Unternehmen und Investoren im ersten Moment vor hohen Kosten für einen nachhaltigen Bau beziehungsweise die energetische Sanierung einer gebrauchten Immobilie zurück. Aus Sicht von CBRE zahlten sich Investitionen in die Nachhaltigkeit aber nicht nur unter Umwelt- und Klimaaspekten aus, sondern würden sich „sofort positiv finanziell bemerkbar machen“, so Ritsch.

Die grüne Prämie bei nachhaltigen Immobilien beschränke sich aber nicht nur auf die ökologische Dimension: Rund 67% der europäischen Investoren und Nutzer würden mehr für ein Gebäude zahlen, welches auch die soziale Komponente von ESG erfülle und die Gesundheit von Mitarbeitern verbessere. „Die Berücksichtigung von ESG-Kriterien aller Dimensionen ist für Unternehmen längst kein ‚Nice-to-have‘-Aspekt mehr, sondern ein handfester wirtschaftlicher Faktor“, erklärt Pamela Villanueva, die bei CBRE in Deutschland für die ESG-Strategie zuständig ist. Energieeffiziente Gebäude hätten einen Wettbewerbsvorteil nicht nur bei Leerstandsraten sowie Mieteinnahmen, sondern auch bei der Reputation.