Commerzbank-Tochter

Nächste Niederlage vor Gericht für MBank

Die polnische Tochter der Commerzbank hat vor Gericht eine weitere Niederlage erlitten – dieses Mal in Luxemburg.

Nächste Niederlage vor Gericht für MBank

MBank erleidet vor Luxemburger Gericht nächste Niederlage

Bloomberg Frankfurt

Polens Banken haben vor dem Europäischen Gerichtshof eine weitere Niederlage im Streit um missbräuchliche Bedingungen bei Fremdwährungsdarlehen erlitten. Die Luxemburger Richter entschieden, dass Kreditnehmer sich nicht durch eine Unmenge Bürokratie wühlen müssen, um zu Unrecht gezahltes Geld zurückzubekommen, und dass Banken keine zusätzlichen Zinsen oder Gebühren auf Entschädigungen erheben dürfen, die sie ihren Kunden schulden.

Das Urteil besagt, dass Verbraucher nicht verpflichtet sind, besondere Anforderungen zu erfüllen — wie zum Beispiel eine Willenserklärung abzugeben, dass sie mit der Wirksamkeit der missbräuchlichen Klausel nicht einverstanden sind — um Rechtsschutz zu erhalten. Das EU-Gericht erklärte auch, dass die Banken keine Beträge in Höhe der entgangenen Zinsen verlangen dürfen.

Aktienkurs der MBank fällt

Die Aktien der MBank fielen im Warschauer Handel um 3,1%. Polens Bankenverband verwies darauf, dass das Urteil die zentrale Frage, wie Verjährungsfristen für Ansprüche von Banken und Kunden zu berechnen sind, nicht spezifiziert. Vergleiche seien der beste Weg, um Rechtsstreitigkeiten in Polen zu lösen. Ein Urteil des obersten EU-Gerichts hatte 2019 den Weg für die Annullierung von Verträgen geebnet, die missbräuchliche Klauseln enthalten. Mehrere Urteile haben dazu beigetragen, die Position der Verbraucher auch vor lokalen Gerichten zu stärken.

Im Kern des Problems geht es um ein scheinbar cleveres Finanz-Engineering, mit dem vor der Finanzkrise 2008 der Absatz von Hypotheken angekurbelt wurde. In der Annahme, dass der Zloty seinen Aufwärtstrend fortsetzen würde, wurden den Hypothekeninhabern an den Schweizer Franken gebundene Wohnungsbaudarlehen angeboten, mit dem Vorteil niedrigerer Zinsen als bei Hypotheken in der Landeswährung. Polen, das mit einem Mangel an Wohnungen zu kämpfen hatte, war in Europa am stärksten betroffen.