10. INTERNATIONALER RETAIL-BANKENTAG DER BÖRSEN-ZEITUNG

Naspa-Chef mahnt Digitalstrategie an

Zentrale Herausforderung für die Bankenbranche

Naspa-Chef mahnt Digitalstrategie an

sto Frankfurt – Die Sparkassen haben den Anschluss an das Online-Zeitalter verloren. Dies räumte Stephan Ziegler, Vorstandsvorsitzender der Nassauischen Sparkasse (Naspa), beim 10. Internationalen Retail-Bankentag von Börsen-Zeitung und Wincor Nixdorf ein. Dies gelte aber auch für die Bankenbranche im Allgemeinen, zeigte er sich überzeugt. Er richtete daher den dringenden Appell an die eigenen Häuser wie die Branche insgesamt: “Machen Sie die Digitalstrategie in Ihren Häusern zur Chefsache, wir brauchen hier dringend mehr Tempo, mehr Taten und mehr Tun.”Für Ziegler ist die Digitalisierung “der Treibstoff der Zukunft für unsere Branche, und wir haben bislang dafür keine Tanks gebaut”. Der Chef des in Wiesbaden ansässigen Instituts sprach sich dafür aus, keine weitere Zeit mit Analysen zu verlieren, welche Bankgeschäfte ins Internet abwandern. Und es sei nicht mehr die Zeit für kleine Schritte, um auf die zentrale Herausforderung von Web 2.0 für die Bankenbranche zu reagieren, sondern es bräuchte gewaltige Veränderungen. “Eine evolutionäre Entwicklung genügt nicht, die Sparkassen brauchen Quantensprünge.” Denn es hätten bereits massive Verschiebungen im Kundenverhalten stattgefunden. Zieglers Angaben zufolge geht der Kunde im Schnitt heute nur noch einmal im Jahr in die Filiale. Das Tagesgeld werde bereits zu 72 % im Internet abgeschlossen, das Girokonto auch bereits zur Hälfte sowie die Wertpapiergeschäfte zu 44 %, rechnete er vor. “Die Kunden verlangen von uns ein kanalübergreifendes Angebot.”Die Naspa ist die zweitgrößte Flächensparkasse Deutschlands und ist in den zwei Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz aktiv. Sein Haus hat 2012 das bisher “beste Jahr im Ergebnis nach Bewertung” erlebt, wie Ziegler vorab ein wenig den Schleier über den noch nicht veröffentlichten Geschäftszahlen für das zurückliegende Jahr lüftete.