National-Bank legt Latte für die Branche hoch
ski Frankfurt – Sollte die National-Bank mit ihren am ersten Arbeitstag des Jahres vorgelegten vorläufigen Zahlen für 2019 den Trend für die Branche gesetzt haben, müsste man sich um das deutsche Kreditgewerbe keine großen Sorgen machen. Die Regionalbank mit Sitz in Essen wartet mit erhöhten Zins- und Provisionsüberschüssen, einem gegen null tendierenden Risikovorsorgebedarf, einem gestiegenen Gewinn und verbesserten Ertragskennziffern auf. Zum Beispiel sank die Cost-Income-Ratio deutlich auf 71,4 (i. V. 75,9) %.Die Gewinnsteigerung ist umso beachtlicher, als sogar ein außerordentliches Ergebnis von -6,2 (-1,0) Mill. Euro verarbeitet wurde, das weit überwiegend aus der kompletten Vorwegnahme von Pensionsrückstellungen resultiert, die gemäß dem Bilanzierungswahlrecht erst bis 2024 hätten gebildet werden müssen. Hier wurde also die erfreuliche Ertragslage genutzt, um absehbare künftige Belastungen vorzeitig zu tilgen.Dies alles gelang der National-Bank in einem widrigen Umfeld, in dem nicht zuletzt die geldpolitischen Rahmenbedingungen, so der Vorstandsvorsitzende Thomas A. Lange, für “bislang nicht gekannte Herausforderungen” sorgten. Die Kreditwirtschaft im Euroraum habe seit dem Beginn der Niedrig- beziehungsweise Negativzinspolitik die gewaltige Summe von mehr als 120 Mrd. Euro an die EZB überweisen müssen.Die Bank ist vor allem im Kreditgeschäft gewachsen, das Volumen legte trotz Tilgungen von 0,4 Mrd. Euro um 3,9 % auf 3,5 Mrd. Euro zu. Einen spürbaren Beitrag leistete mit 180 (72) Mill. Euro die Vorfinanzierung von Insolvenzgeldern – ein Geschäft, mit dem die Essener auch bundesweit erfolgreich unterwegs sind. Auf der Einlagenseite steht nur ein marginales Plus zu Buche, was eine Folge der “punktuellen” Einführung von Verwahrentgelten sein dürfte.Die 5 200 Anteilseigner sollen eine unveränderte Dividende von 80 Cent je Aktie erhalten. Großaktionär ist Signal Iduna. Insgesamt halten Institutionelle 46 % an der nicht börsennotierten Bank. Die Rücklagen werden mit 4,5 (3,2) Mill. Euro dotiert. Für Mai ist eine Kapitalerhöhung geplant, Näheres wird noch nicht verraten. Mit Blick auf die Nachhaltigkeitsdebatte bekennt sich Lange, der mit Präsident Hans-Walter Peters (Berenberg) und Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing das Präsidium des Bankenverbandes bildet, zu einer “der Gesellschaft zugewandten und enkelfähigen Geschäftspolitik”.