National-Bank muss weiter sparen
ahe Düsseldorf – Bei der National-Bank bleiben auch nach Abschluss des Sparprogramms “Fokus 2018” weitere Kostensenkungen auf der Agenda. Nach Angaben des Essener Instituts laufen aktuell zwei weitere Projekte, um die Sachkosten weiter zu drücken. In dem einen (“30 minus X”) soll bis Ende 2017 der Sachaufwand auf unter 30 Mill. Euro gesenkt werden. In dem anderen gilt als Ziel, die Komplexität der bankbetrieblichen Abläufe zu reduzieren, um so Freiräume für andere Tätigkeiten zu schaffen, wie es hieß.Im Zuge von “Fokus 2018” hat die National-Bank bis Ende vergangenen Jahres bereits 72 Stellen gestrichen und das Niederlassungsnetz optimiert. Die Kosten hierfür von 4,8 Mill. Euro haben 2015 zum deutlich höheren Verwaltungsaufwand (+ 7 %) beigetragen. Die Kosten-Ertrags-Relation hatte sich dadurch auf 73,5 (i.V. 67,4) % verschlechtert. Das Essener Institut bekräftigte aber bei der Vorlage der endgültigen Zahlen noch einmal, dass sich die entlastende Wirkung des Programms bereits in diesem Jahr zeigen werde. Ohne Berücksichtigung von Sondereffekten hätten sich die Verwaltungskosten auch nur um 1 % erhöht.Die National-Bank bestätigte bereits Ende Dezember vorgelegte vorläufige Zahlen (vgl. BZ vom 31.12.2015), nach denen der Jahresüberschuss 2015 auf 14 (17) Mill. Euro gesunken ist, an die unverändert 5 200 Aktionäre aber 10,65 Mill. Euro ausgeschüttet werden. Dies entspricht wie im Vorjahr einer Dividende von 0,80 Euro je Aktie.Der Vorstandsvorsitzende Thomas A. Lange begründete den Ergebnisrückgang im Wesentlichen mit drei negativen Sondereffekten, die sich zusammen auf 10,2 Mill. Euro summiert hatten. Operativ habe die Bank im vergangenen Jahr auch im extrem schwierigen Umfeld überzeugt, erklärte er. Aber das strukturell extrem niedrige Zinsniveau grabe sich mehr und mehr in die Bilanzen der Kreditinstitute und belaste zunehmend ihre Zinsergebnisse. “Auch die National-Bank kann sich dem nicht entziehen.” 2015 sank der Zinsüberschuss um 10 %. Dagegen stand ein Plus von 7 % beim Provisionsüberschuss sowie stabile Kredit- und Einlagevolumina. Die Eigenkapitalquote wurde auf 12,7 (12,4) % ebenso wie die Kernkapitalquote auf 11,7 (11,2) % weiter gestärkt. Keine Cum-ex-GeschäfteLange verwies darauf, dass sein Institut weder an Cum-ex-Geschäften noch an Offshore-Briefkastenfirmen beteiligt ist, wie sie im Zuge der Panama Papers öffentlich wurden. Man sei weder in solche Transaktionen noch in entsprechende Strukturen involviert, hieß es. Die National-Bank verurteile jede Form von Steuerhinterziehung oder Geldwäsche, betonte Lange. Allerdings müsse auch im Fall der Panama-Offshore-Geschäfte jeder Einzelfall für sich bewertet werden. “Pauschale Vorverurteilungen helfen nicht weiter.”Auch ein “Dividendenstripping” beziehungsweise sogenannte Cum-ex-Geschäfte habe die Bank nicht getätigt. Die Rechtslage hierzu sei allerdings zehn Jahre lang steuerrechtlich unklar gewesen, so Lange.