National-Bank tritt auf Kostenbremse
ab Düsseldorf – Die Essener National-Bank reagiert mit einem weitreichenden Sparprogramm auf die steigenden regulatorischen Kosten. Bis 2015 sollen die Verwaltungskosten nachhaltig um 10 % gesenkt werden, wie Vorstandschef Thomas Lange dieser Zeitung sagte. Im zurückliegenden Geschäftsjahr beliefen sich Personal- und Sachaufwand (inklusive Abschreibungen) nach vorläufigen Zahlen auf 98,6 Mill. Euro, ein Zuwachs um über 5 %. Ursächlich dafür sei der Anstieg der aufsichtsrechtlichen Kosten, sagte Lange.Da sich zugleich die Ertragslage abschwächte, kommen jetzt alle Kosten auf den Prüfstand. Ziel sei es, im Rahmen des Projekts “Impuls 2015” die Kostenstrukturen perspektivisch an das niedrigere Rentabilitätsniveau in der Kreditwirtschaft anzupassen. Die Rede ist von “substanziellen Einsparungen auf der Personal- und Sachkostenseite”. Letztlich gehe es um die Optimierung der Prozesskosten. Dabei liebäugelt Lange auch mit der Auslagerung der Wertpapier-, der Handels- und der Zahlungsverkehrsabwicklung. Entschieden sei jedoch noch nichts. “Soweit die Schnittstellen zu unseren Kunden betroffen sind, wird es keine nennenswerten Veränderungen geben”, so Lange.Zweifel an der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells der Regionalbank hegt Lange unter Verweis auf das Ergebnis 2012 dennoch nicht. Zwar schmolz der Jahresüberschuss nach vorläufigen Zahlen um fast 11 % auf 16,5 Mill. Euro zusammen, mit einer Eigenkapitalrentabilität vor Steuern von 9 (i.V. 10,1) % brauche sich das Institut jedoch nicht zu verstecken. Vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats sollen die Aktionäre eine unveränderte Dividende von 1 Euro je Aktie erhalten. Aufgrund der im Vorjahr durchgeführten Kapitalaufstockung aus Gesellschaftsmitteln steigt die Ausschüttungssumme aber auf 13,3 (i.V. 12,5) Mill. Euro.Während der Provisionsüberschuss im abgelaufenen Turnus auf 42 (41) Mill. Euro stieg, gab der Zinsüberschuss aufgrund des niedrigen Zinsniveaus auf 96 (102,6) Mill. Euro nach. Gleichwohl wehrt sich Lange dagegen, den Zinsertrag durch das Eingehen erhöhter Risiken zu kompensieren. “Auch zukünftig werden wir Sicherheit vor Risiko gehen lassen”, versprach Lange. Das Portfolio an verbrieften Kreditforderungen, das den Essenern in der Vergangenheit Probleme bereitete, ist nach den Angaben inzwischen auf knapp 4 (2007: 198) Mill. Euro abgebaut. Damit sei die Risikoposition weitgehend wertberichtigt. Auch mit Blick auf die Kapitalquoten sieht sich die National-Bank gut aufgestellt. Die Kernkapitalquote landete zum Bilanzstichtag bei 11 (11,7) %.