Natixis zahlt Sonderdividende von 2 Mrd. Euro
wü Paris – Die französische Investmentbank Natixis und ihre Muttergesellschaft, die Bankengruppe BPCE (Banques Populaires Caisses d’Epargne), wollen die Strukturen ihrer Beziehungen vereinfachen. Bisher hält die börsennotierte Tochter der Volksbanken und Sparkassen 20 % des Kapitals von BCPE in Form von Investmentzertifikaten. BPCE soll diese Investmentzertifikate im Volumen von 12,1 Mrd. Euro nun im Laufe des dritten Quartals aus dem Natixis-Bestand übernehmen, damit das Kapital der genossenschaftlichen Bankengruppe wieder zu 100 % in die Hände ihrer Gesellschafter übergeht. Dagegen bleibt BPCE wie bisher mit 72 % am Kapital von Natixis beteiligt. Die Operation ermögliche es Natixis, ihren Aktionären eine Sonderdividende von insgesamt 2 Mrd. Euro zu zahlen, kündigten die Finanzinstitute an. Das entspricht 65 Cents je Aktie.Natixis war während der Finanzkrise 2008/2009 schwer angeschlagen und musste deshalb durch die vom französischen Staat eingefädelte Fusion der Volksbanken und der Sparkassen gerettet werden. Das Risikoprofil von Natixis habe sich seitdem jedoch so entwickelt, dass die als Stabilisator gedachte Beteiligung an der Muttergesellschaft nicht mehr nötig sei, erklärte BPCE-Chef François Pérol nun. Von diesem Jahr an könne Natixis nun wieder Dividenden in Höhe von 50 % des Gewinns zahlen. Allerdings brach der Nettogewinn der Investmentbank im vierten Quartal 2012 um 40 % auf 181 Mill. Euro ein. Im Gesamtjahr ging er sogar um 42 % auf 901 Mill. Euro zurück. Natixis und BPCE wollen nun im zweiten Halbjahr einen neuen Geschäftsplan für die kommenden drei Jahre vorstellen. BPCE-Chef Pérol kündigte zudem an, dass sich Natixis auch an der erwarteten Konsolidierung der Vermögensverwaltungsbranche beteiligen wolle.Investoren reagierten euphorisch, sodass der Kurs der Natixis-Aktie Montag an der Börse von Paris um 22,47 % auf 3,477 Euro in die Höhe schnellte. Der CAC 40 schloss dagegen nahezu unverändert.