Naturkatastrophen verschonen Swiss Re

Geringe Schäden ermöglichen Gewinnzuwachs

Naturkatastrophen verschonen Swiss Re

Von Daniel Zulauf, ZürichDie Versicherer lechzen nach einer kontinuierlichen Normalisierung der Zinslandschaft, doch bislang spricht wenig dafür, dass dieser Prozess bald in Gang kommen wird. “Die tiefen Zinsen sind eine Belastung für uns”, klagte anlässlich der Präsentation der Quartalszahlen auch Swiss-Re-Finanzchef David Cole in einer Telefonkonferenz. Das gute Ergebnis, das der Konzern für das dritte Quartal des laufenden Jahres ausweist, kam denn auch nicht dank, sondern trotz der Erträge der Kapitalanlagen zustande. Diese trugen mit 3,2 % eine respektable Rendite bei, allerdings ist sie im Vorjahresvergleich weiter rückläufig und muss durch Gewinnrealisierungen aus Verkäufen von Staatsanleihen und Aktien hochgehalten werden.Den aktuellen Erfolg schuldet die Swiss Re vor allem dem Wetter. Im Berichtsquartal, in dem der Konzern einen Gewinn von 1,4 Mrd. Dollar einfahren konnte, blieben die Schäden aus Naturkatastrophen einmal mehr vernachlässigbar klein. In der Neunmonatsperiode haben sie inzwischen rund 100 Mill. Dollar erreicht, gerade einmal ein Viertel dessen, was es im Vorjahr zu verbuchen gab. Etwas stärker ins Gewicht fielen indessen die von Menschen verursachten Katastrophen, zu denen auch die Explosion im Hafen von Tianjin gehört. Allein diese Großexplosion wird die Swiss Re nach aktuellen Schätzungen rund 250 Mill. Dollar kosten. Insgesamt aber blieb das Schadenumfeld für Versicherer günstig, weshalb die Swiss Re allein im Berichtsquartal Reserven im Umfang von 339 Mill. Dollar auflösen konnte. Der Neunmonatsgewinn von 3,6 Mrd. Dollar liegt bereits deutlich über jenem des Vorjahres. Admin Re erhält ChefNach dem kürzlich bekannt gegeben Kauf des geschlossenen Lebenportefeuilles der britischen Guardian Financial Services wird die für die Abwicklung dieser Geschäfte zuständige Division Admin Re durch die Berufung von Thierry Léger in die Geschäftsleitung auch organisatorisch aufgewertet. Zudem wird die Division von Admin Re auf Swiss Re Life Capital umbenannt. Mit dem ehemaligen Vizepräsidenten der Bank of England, Sir Paul Tucker, schlägt der Verwaltungsrat schließlich einen prominenten Namen zur Wahl in das Aufsichtsgremium am 22. April des kommenden Jahres vor.